Sie gilt als eine der bedeutendsten Plattformen der agrarökonomischen Forschung – die European Association of Agricultural Economists (EAAE). In diesem Jahr richtet die Bundesstadt Bonn den 18. Kongress der EAAE unter dem Motto „Food System Transformation in Challenging Times“ aus. Das Thünen-Institut ist mit zahlreichen Vorträgen und Postern sowie themenspezifische Arbeitsgruppen (Organized Sessions) präsent. In den Arbeitsgruppen können sich die Teilnehmenden nicht nur fachübergreifend vernetzen, sondern vor allem aktuelle Forschungsthemen vertieft diskutieren. Die insgesamt 45 Beiträge, an denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Thünen-Institutes beteiligt sind, decken ein breites Spektrum an Themen ab, die für eine nachhaltige Entwicklung der Agrar- und Ernährungswirtschaft von Bedeutung sind und zeigen die vielfältigen internen und externen Kooperationen des Thünen-Instituts. „Unsere Forschung wird international gesehen und anerkannt“, sagt Dr. Hiltrud Nieberg, Leiterin des Thünen-Instituts für Betriebswirtschaft. „Wir empfinden es als Auszeichnung, dass derart viele Beiträge eingeladen wurden“, so die Wissenschaftlerin.
Schwerpunkte der vom Institut für Betriebswirtschaft vorgestellten Forschung sind unter anderem Anpassungsmöglichkeiten und Absicherungsinstrumente landwirtschaftlicher Unternehmen im Klimawandel, Möglichkeiten und politische Instrumente zur Reduzierung von Treibhausgasen sowie von Nährstoffüberschüssen, die Rolle von Frauen als Betriebsleiterinnen in der Landwirtschaft, die Wahrnehmung von „Living-Lab-Ansätzen“ von Bürgerinnen und Bürgern sowie die Auswirkungen von Förderprogrammen zur Verbesserung des Tierwohls.
Bei den Beiträgen des Instituts für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen stehen die Auswirkungen der Bauernproteste, die Umsetzung und Bewertung des Politikinstrumentes Öko-Regelungen, Analysen zur Implementierung der Nitratrichtlinie sowie Herausforderungen in ländlichen Gebieten im Fokus.
Am Institut für Marktanalyse werden die Auswirkungen von Handelspolitiken wie Zölle, die Rolle von Agrar- und Forstpolitik sowie Markteffekte von weltweiten Krisen wie der Corona-Pandemie oder Politikoptionen zur Verhinderung der Entwaldung untersucht.
Das Institut für Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen stellt die Auswirkungen von Trockenheit auf die landesinterne Migration in Äthiopien vor.
Wissenschaftler*innen der Stabsstelle Klima, Boden, Biodiversität präsentieren Instrumente zur Emissionsbilanzierung auf Betriebsebene und analysieren politische Maßnahmen zur Verminderung von Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft.
Zeitgleich mit dem Agrarforschungskongress findet in Bonn auch die Jahrestagung der Gewisola (Gesellschaft für Wirtschaft und Sozialwissenschaften des Landbaus) statt.
Die Gesellschaft hat zudem ihren Preis für die beste Dissertation verliehen. Dieser ging an Jonas Schmitt, der über die Reduzierung wetterbedingter Ernteverluste durch ein breiteres Spektrum angebauter Feldfrüchte promoviert hat – und welche Rolle Versicherungen dabei spielen. Für das daraus resultierende Paper, veröffentlicht 2024 in Agricultural Economics, erhielten er und seine Co-Autoren Frank Offermann, Andreia Ribeiro und Robert Finger zudem von der EAAE den Preis für das beste Paper.
Auch der Preis für das beste wissenschaftliche Poster des Kongresses ging an Thünen-Forschende: für die Vorstellung des Projektes KlimaN, in dem die Auswirkungen von Extremwetter auf die Nutzungseffizienz von Stickstoff und mögliche Anpassungen der Düngung an den Klimawandel erforscht werden. Autor*innen des Posters sind Faranak Omidi Saravani, Philipp Löw, Frank Offermann, Bernhard Osterburg und Mareike Söder.






