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Bericht der Zukunftskommission Fischerei an BMEL übergeben

Die Zukunftskommission Fischerei hat Empfehlungen für die Transformation der deutschen Küstenfischerei erarbeitet. Am Thünen-Institut entsteht eine „Informations- und Transformationsstelle Fischerei“, die die Fischerei auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft begleitet.

Fischereiboote im Hafen
© Thünen-Institut/Kristina Barz

Küstenfischerei in Altwarp

Die Küstenfischerei in Deutschland befindet sich in der größten Krise seit der Wiedervereinigung. Die verbliebenen Betriebe stehen vor enormen Herausforderungen: Der Zustand vieler Zielarten der Meeresfischerei ist schlecht, Fanggebiete entfallen durch den massiven Ausbau von Offshore-Windparks, die Treibstoffpreise steigen, der Nachwuchsmangel ist akut und die Öffentlichkeit nimmt die Fischerei als Stressor für die Meeresumwelt wahr. Gleichzeitig wünscht sich die Gesellschaft eine vitale, zukunftsfähige Küstenfischerei. Sie soll nicht nur den Markt mit einem gesunden und vergleichsweise umweltfreundlich erzeugten Lebensmittel versorgen, sondern auch den Tourismus und die kulturelle Identität fördern. 

Heute hat die ZKF ihren Abschlussbericht an BMEL-Staatssekretärin Claudia Müller übergeben. Die Vorsitzende der Zukunftskommission, Ulrike Rodust, sagt: 

„Die Arbeit der Zukunftskommission hat gezeigt, dass es zwischen Fischerei und Umweltseite mehr Gemeinsamkeiten gibt, als es auf den ersten Blick scheint. Beide profitieren von einem gesunden Ökosystem und von Zusammenarbeit. Die großen Herausforderungen, die vor uns liegen, können wir nur gemeinsam bewältigen. Mit den Empfehlungen der Zukunftskommission haben wir einen Weg für eine zukunftsfähige Fischerei aufgezeigt.“

Die von der Bundesregierung einberufene Zukunftskommission hatte die Aufgabe, den nötigen Transformationsprozess anzustoßen und Empfehlungen an die Politik zu erarbeiten. Sichtbares Ergebnis der Arbeit der ZKF sind eine Reihe von Projekten, die die Fischerei in der Reduzierung der Umweltauswirkungen und bei der Nachwuchsgewinnung unterstützen. Die Projekte setzen etwa in den Bereichen Fischereitechnik, Dekarbonisierung der Küstenfischerei und alternative Einkommensquellen für Fischende an. Ferner stehen Mittel zur Verfügung, um den Fischereiaufwand in der Krabbenfischerei zu reduzieren. Aktuell entsteht am Thünen-Institut eine „Informations- und Transformationsstelle Fischerei“ (IKTF), die die Fischerei bis voraussichtlich 2040 auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft begleitet.

Die ZKF konzentrierte sich auf die Verwendung der rund 120 Millionen Euro, die für diesen Zweck aus Mitteln des Windenergie-auf-See-Gesetzes zur Verfügung stehen. Beteiligt waren 38 Akteur*innen aus den Bereichen Meeresnutzung und Meeresschutz. Dr. Gerd Kraus, Leiter des Thünen-Instituts für Seefischerei, und Dr. Christopher Zimmermann, Leiter des Thünen-Instituts für Ostseefischerei, haben die ZKF maßgeblich wissenschaftlich begleitet.

Kontakt im Thünen-Institut

Institut für Ostseefischerei
Dr. Gerd Kraus
Telefon
+49 471 94460 100
gerd.kraus@thuenen.de
Institut für Seefischerei
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