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Projekt

Bewertung von Nitrifikationsinhibitoren als Klimaschutzmaßnahme


Federführendes Institut AK Institut für Agrarklimaschutz
Beteiligte Institute BD Institut für Biodiversität

© Thünen-Institut/Andreas Pacholski
Ein Kastenstreuer verteilt Dünger in einem Feldversuch.

Standortdifferenzierte Bewertung und Anrechnung der Nutzung von Nitrifikationsinhibitoren als Klimaschutzmaßnahme im Pflanzenbau (NitriKlim)

Im Rahmen der „Ackerbaustrategie 2035“ fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das Verbundvorhaben „Standortdifferenzierte Bewertung und Anrechnung der Nutzung von Nitrifikationsinhibitoren als Klimaschutzmaßnahme im Pflanzenbau (NitriKlim)".

Im Zentrum des FuE-Vorhabens NitriKlim steht die standortangepasste Bewertung des Umwelt- und Ertragsnutzens beim Einsatz von Nitrifikationsinhibitoren in der Stickstoffdüngung. 

Hintergrund und Zielsetzung

Der Einsatz von Nitrifikationshemmstoffen wird als robuste und skalierbare Treibhausgas-Reduktionsmaßnahme für den Pflanzenbau vorgeschlagen. Ob dies aber eine effiziente, praxisgerechte und umweltschonende Maßnahme zur Verringerung düngungsinduzierter N2O-Emissionen unter mitteleuropäischen Bedingungen ist, wird von Wissenschaft, Politik und Praxis kontrovers diskutiert. Einerseits bestehen die Potenziale, durch die Hemmung der Nitratbildung sowohl die direkten als auch indirekten (Minderung der Nitratauswaschung) N2O-Emissionen deutlich zu mindern und die Effizienz der Stickstoffdüngung zu verbessern. Andererseits fehlen für eine gesicherte Bewertung in mehreren Punkten wissenschaftlich belastbare und standortdifferenzierende Ergebnisse: i) die Bewertung der Wirkung auf die N2O-Jahresemission und Nitratauswaschung, ii) die ökologischen Langzeitwirkungen einer regelmäßigen Ausbringung der Hemmstoffe und ihre Wirkung auf andere umwelt- und klimawirksamen Emissionen (z.B. Ammoniakemission) sowie iii) die zusammenführende und standortdifferenzierende Gesamtbewertung als Klimaschutzmaßnahme unter Einbeziehung von Klimaschutzeffekten, ökologischen Risiken, sowie ökonomischen und pflanzenbaulichen Effekten.
Ziel des interdisziplinären Verbundvorhabens ist die standortdifferenzierte Bewertung des Einsatzes von Nitrifikationsinhibitoren bei der Stickstoffdüngung als Klimaschutzmaßnahme.

Zielgruppe

  • Politik
  • Verwaltung
  • Wissenschaft
  • Beratung
  • Landwirtschaftliche Praxis

Vorgehensweise

Das Verbundprojekt umfasst sowohl ein deutschlandweites Netzwerk abgestimmter Feld- (7 Standorte) und Laborversuche (4 Labore) zu den Wirkungen von Nitrifikationsinhibitoren auf die Stickstoffdynamik im Boden, die direkte N2O-Emission, die Nitratauswaschung sowie die Stickstoffeffizienz und die Qualität und Höhe der Erträge. Außerdem stehen integrierte Untersuchungen zu Wirkungen auf das Bodenmikrobiom (Zielorganismen und Nichtzielorganismen), die Verlagerung von Hemmstoffen, die Interaktion mit anderen umwelt- und klimawirksamen Emissionen (Ammoniak, Methan) sowie die ökonomische Bewertung von Nitrifikationshemmstoffen als Klimaschutzmaßnahme im Fokus. Zur Integration der Projektergebnisse werden die Modellierung und Regionalisierung der Wirkungen von Nitrifikationshemmstoffen, die Abbildung möglicher Klimaschutzwirkungen im Treibhausgasemissionsinventar Deutschlands, die zusammenführende Bewertung als mögliche Klimaschutzmaßnahme sowie der Wissenstransfer in die Praxis durchgeführt.

Daten und Methoden

  • annuelle und dreijaährige randomisierte Feldversuche
  • annuelle N2O Feldmessungen mit statischen Hauben, NH3 Messung auf Gülleparzellen
  • Ertragserfassung
  • Modellierung von N2O-Emissionen, Nitratauswaschung und Ertragsbildung
  • Laborinkubationsversuche mit Standardprotokollen
  • Analyse des Bodenmikrobioms
  • Wirkstoffaustrag in Laborsäulenversuchen

Beteiligte externe Thünen-Partner

Geldgeber

  • Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
    (national, öffentlich)

Zeitraum

10.2022 - 9.2026

Weitere Projektdaten

Projektfördernummer: 2822ABS015
Projektstatus: läuft

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