Weiter zum Inhalt
Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
© Thünen-Institut
Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
Institut für

WF Waldwirtschaft

Projekt

Analyse von Aufforstungs- und Wald-Managementpotentialen in der Region Boeny, Madagascar.


Federführendes Institut WF Institut für Waldwirtschaft

© Sven Günter

Analyse des Waldbewirtschaftungs- und Wiederaufforstungspotenzials in den Regionen Boeny und Diana in Madagaskar (AFOB)

Die Wälder in Madagaskar sind von hoher Bedeutung für den Naturschutz, da sie eine Vielzahl endemischer Arten beherbergen. Wir erleben jedoch eine alarmierende Entwaldung und Walddegradierung. Die lokale Bevölkerung ist zugleich auf Wälder angewiesen, um ihren Lebensunterhalt durch Brennholz und andere Ökosystemdienstleistungen zu sichern. Die umfassende Analyse der bestehenden Aufforstungsflächen sowie die Identifizierung von Treibern der Entwaldung dienen als Grundlage für die Entscheidungsfindung, um wirksame Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Entwaldung zu optimieren.

Hintergrund und Zielsetzung

Die in den letzten Jahren rapide fortschreitende Entwaldung und Walddegradierung haben nicht nur zur Abnahme der Artenvielfalt und zur Bodenerosion geführt, sondern beeinflussen auch nachteilig die lokale Bevölkerung, die auf Wälder angewiesen ist. Die Holznutzung spielt in Madagaskar eine wichtige Rolle für den Lebensunterhalt. Der lokale Bedarf an Brennholz und Bauholz wird zu einem großen Teil illegal aus Naturwäldern gedeckt und trägt damit maßgeblich zu deren Zerstörung bei. Der Aufbau nachhaltiger Holzlieferketten ist daher wichtig, um den Druck auf natürliche Wälder zu verringern. Die Wiederaufforstung für insbesondere Brennholz ist in diesem Zusammenhang von entscheidender Bedeutung. Neben illegaler Holznutzung wurden die Wälder auch durch die Ausdehnung landwirtschaftlicher Flächen erheblich verändert. Die daraus resultierenden, vom Menschen geprägten Waldlandschaften sind oft stark fragmentiert und degradiert. Es ist von hoher Relevanz, sowohl die verbleibenden unberührten Naturwälder zu schützen als auch die Wiederherstellung degradierter Wälder zu fördern, um die biologische Vielfalt zu bewahren und Ökosystemleistungen zu gewährleisten.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH führt bereits seit 1994 in den Regionen Diana und Boeny Maßnahmen zur Wiederaufforstung für diesen Zweck durch. Ziel des Projektes AFOB ist es zum einen, den Erfolg dieser Maßnahmen zu bewerten, indem die räumliche und zeitliche Entwicklung dieser Aufforstungsflächen analysiert wird. Zum anderen werden verbliebene Waldflächen in den Regionen anhand relevanter ökologischer und sozioökonomischer Indikatoren analysiert, um die einzelnen Ursachen von Walddegradierung und Waldverlust zu bestimmen.

Die Ergebnisse des Projekts tragen zur gezielten Planung zukünftiger Interventionen bei. Sie ermöglichen unter anderem die Beurteilung, welche Waldflächen besser für die Bewirtschaftung durch lokale Gemeinschaften geeignet sind oder besonderen Schutz erfordern, beispielsweise durch die Ausweisung von Pufferzonen oder Gebieten zur ökologischen Wiederherstellung und Erhaltung der biologischen Vielfalt.

Vorgehensweise

Sowohl Aufforstungsflächen als auch bestehende Wälder werden auf Basis frei verfügbarer Fernerkundungsdaten beschrieben. Relevante Daten für die Regionen sind zum Beispiel Informationen zur natürlichen Vegetation, zum Erhaltungszustand, zur Landnutzung, zur Biomasseverteilung, zur Bevölkerungsdichte und zu anderen sozioökonomischen Faktoren. Zeitreihendaten werden erstellt, um die Entwicklung der Aufforstungs- und Waldflächen zu analysieren.

Auf Grundlage dieser Informationen wird abgeleitet, welche Faktoren entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg von Wiederaufforstungsmaßnahmen sind und welche direkten Treiber, wie z.B. Holznutzung und Wanderfeldbau, maßgeblich zur Entwaldung führen.

Beteiligte externe Thünen-Partner

  • Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
    (Bonn, Deutschland)

Geldgeber

  • Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
    (national, öffentlich)

Zeitraum

4.2023 - 6.2024

Weitere Projektdaten

Projektstatus: läuft

Nach oben