Die derzeitigen dynamischen Entwicklungen in Politik, Holzwirtschaft, Klima und Forschung waren Anlass, den globalen Modellverbund Forest Model Inter-Comparison (ForMIP) einzuberufen. Gegründet wurde der Verbund bereits 2017 am International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) in Laxenburg, Österreich. Sein Ziel ist es, Modelle für den Forstsektor systematisch zu analysieren, zu vergleichen und weiterzuentwickeln. Verbesserte Daten und belastbare Prognosen liefern dabei wissenschaftliche Grundlagen, um fundierte politische Entscheidungen zu ermöglichen.
Während des Workshops in Hamburg-Bergedorf, dem weltweit Forschende an den Bildschirmen folgen konnten, wurden unter anderem das IIASA Global Biosphere Management Model (GLOBIOM) und das Global Timber Model (GTM) vorgestellt. Besonderheiten dieser Modelle sind, dass GLOBIOM die Landnutzungskonkurrenz zwischen Land- und Forstwirtschaft sowie Bioenergie abbildet während GTM Entscheidungen von Waldbesitzenden mit globalen Marktbedingungen und politischen Eingriffen integriert. Das Team der Holzmarkt-Modellierung am Thünen-Institut für Waldwirtschaft präsentierte zudem sein neues Modell TiMBA (Timber Market Model for policy-based Analysis). Weitere noch junge Forstsektormodelle kommen aus den USA (FOROM) und Norwegen (FORMEQ).
Die verschiedenen Computermodelle helfen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die Wechselwirkungen zwischen beispielsweise Klimawandel und entsprechenden Maßnahmen, Waldschutz und Holznutzung, sowie einer wachsenden Bioökonomie aufzuzeigen und die daraus resultierenden komplexen Veränderungen der Forst- und Holzmärkte besser zu verstehen. Um die Belastbarkeit der Projektionen einzuschätzen, werden die globalen Modelle verschiedenster Institutionen und Länder miteinander verglichen. Für die nachhaltige Nutzung von Wald und Holz weltweit ist es aus Sicht der Forschenden unerlässlich, gemeinsam zu untersuchen, wie Märkte sich verändern.
Während des Workshops vereinbarten die Forschenden deshalb, künftig gemeinsame Publikationen zu veröffentlichen, externe Fördermöglichkeiten zu erschließen sowie regelmäßige Netzwerktreffen zu organisieren.







