Seit der Veröffentlichung der EU-Bioökonomiestrategie im Jahr 2012 gab es eine Reihe politischer Initiativen auf regionaler, nationaler und gesamteuropäischer Ebene. Vor allem der EU Green Deal aus dem Jahr 2019 sieht die Bioökonomie als wichtiges Instrument im Übergang zu einer emissionsarmen und nachhaltigen Wirtschaftsweise. Vor diesem Hintergrund ist ein evidenz-basiertes Monitoring der Bioökonomie von großer Bedeutung, auch um daraus maßgeschneiderte politische Maßnahmen zu entwickeln.
Im vorliegenden Artikel werden für die EU-Mitgliedsstaaten für den Zeitraum 2008-2017 in einem ersten Schritt Beschäftigung, Wertschöpfung und Arbeitsproduktivität der Bioökonomiesektoren berechnet. Dabei kommt ein Output-basierter Berechnungsansatz zum Einsatz und es werden wirtschaftliche Aktivitäten in die Betrachtung einbezogen, die in bisherigen Studien zur Quantifizierung der Bioökonomie nicht berücksichtigt werden konnten. Der Übergang in eine Bioökonomie wird anhand Veränderungen der Arbeitsproduktivität in den Sektoren beurteilt. Die Shift-Share-Analyse gliedert diese Veränderungen in Effekte innerhalb eines Sektors und Strukturwandeleffekte. Auf Basis dieser Daten und Ergebnisse werden im weiteren Verlauf des Artikels folgende Forschungsfragen beantwortet: (1) Hat die Bioökonomie Beschäftigung, Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit erzeugt? (2) Welche Rolle spielen Modernisierung und Strukturwandel für den Übergang in eine Bioökonomie? (3) Welche Rolle spielen gesteigerte Arbeitsproduktivitäten in den Sektoren beim Übergang in eine Bioökonomie?
- Ronzon T, Iost S, Philippidis G (2022) Has the European Union entered a bioeconomy transition? Combining an output-based approach with a shift-share analysis. Environ Dev Sustain:in Press, DOI:10.1007/s10668-021-01780-8
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