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Institut für

OL Ökologischen Landbau

Carbon Farming und Produkte mit Klimalabel - Ergebnisse des Online Workshops

Aktuell

13.03.2021

Klimaschutz durch mehr Humus – wie können wir Landwirte dafür bezahlen?

In unserem Online Workshop am 01. März 2021 haben wir mit LandwirtInnen und VerbraucherInnen über die Ausgestaltung und Akzeptanz von maßnahmenbezogenen Geschäftsmodellen für mehr Humus in Böden diskutiert.

Im INTERREG Nordseeraum Projekt „Carbon Farming“ untersuchen wir am Institut für Ökologischen Landbau Möglichkeiten für eine Kohlenstoff (C)-Anreicherung in landwirtschaftlichen Böden als klimawirksame Maßnahme. Wir analysieren Anbauverfahren und verfolgen die Entwicklung verschiedener Geschäftsmodelle für die Honorierung von LandwirtInnen für eine C-Bindung aus der Atmosphäre.

Aus unseren vorherigen Veranstaltungen wissen wir, dass großes Interesse an Geschäftsmodellen existiert, in denen C-Zertifikate (Humuszertifikate) generiert und gehandelt werden. Jedoch sind die Dauerhaftigkeit und der Nachweis des Humusaufbaus als Klimaleistung unsicher. Trotzdem ist es sinnvoll, LandwirtInnen zu motivieren in eine humusaufbauende, humusschützende und potentiell klimafreundlichere Landbewirtschaftung einzusteigen, weil sie damit neben dem Potential der C-Bindung für das Klima auch die Widerstandsfähigkeit der Böden in Zeiten des Klimawandels stärken und zur Förderung der Biodiversität beitragen.

Hierfür bieten sich Geschäftsmodelle an, die nicht vorrangig die quantitativ messbaren C-Anreicherungen im Boden, sondern die ausgewählten Maßnahmen honorieren, die für eine zusätzliche C-Bindung aus der Atmosphäre eingeführt werden müssen, wie z. B. Zwischenfruchtbau, Untersaaten, mehrjährige Kulturen, Rand- und Blühstreifen, Hecken, Bäume oder die Anreicherung von Grünlandnarben.

Zur Akzeptanz und zu Erwartungen an solche Geschäftsmodelle hatte unsere Kollegin Frau Dr. Marie von Meyer-Höfer vom Institut für Marktanalyse bereits im Vorfeld des Workshops Interviews mit LandwirtInnen und VerbraucherInnen geführt und auch während des Workshops fand eine Online-Umfrage statt.

Die Ergebnisse der Interviews und Umfrage werden zeitnah veröffentlicht. Dr. Robert Gerlach von der Firma Carbon Farmed Solutions GmbH präsentierte seine Klim App zur Unterstützung von LandwirtInnen bei der Umstellung und das Klim-Label, welches die dauerhafte Einführung regenerativer Praktiken als Maßnahmen für den Klimaschutz kennzeichnen will und das von Handelspartnern getragen und finanziert werden soll.

Haferflocken-Herstellung in der Müllerschule Wittingen aus Hafer aus dem Untersaatenversuch in Trenthorst

Beispielhaft wurden im Vorfeld Haferflocken aus Hafer hergestellt und etikettiert, den wir in unserem Feldversuch in Trenthorst mit der Maßnahme „Untersaat“ im Rahmen des „Carbon Farming“ Projektes angebaut haben. Die Haferflockenherstellung übernahmen dabei SchülerInnen der Müllerschule Wittingen. Die Ergebnisse der Umfrageaktionen werden ausgewertet und separat veröffentlicht. Falls Sie mehr über die Inhalte unseres Workshops wissen wollen, stehen alle Vorträge unten zum Herunterladen zur Verfügung.

Über die Zusammenarbeit mit dem Thünen-Institut für Marktanalyse zu diesem Workshop können Sie in Kürze hier mehr erfahren.

Ergebnisse der Umfrage zu Klimalabels

Klimaschonende Landwirtschaft angehen_TI_OLMA_280421.pdf

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