Weiter zum Inhalt
Institut für

MA Marktanalyse

Aktuelles

13.-15.5.25 Annual Meeting des SoilValues Projekts in Flensburg

Anfang 2023 ist das EU-Forschungsprojekt SoilValues angetreten um bis 2026 die Entwicklung erfolgreicher Geschäftsmodelle für Bodengesundheit in der EU anzustoßen und zu begleiten. Untersucht wird, wie die praktischen, wirtschaftlichen und politischen Bedingungen für die Entwicklung solcher Geschäftsmodelle verbessert werden können.

Die Thünen Instituten für Marktanalyse und Betriebswirtschaft haben dafür in der Region Flensburg einen sogenannten testing ground sowie eine community of practice eingerichtet. Gemeinsam mit Praxispartnern aus der Landwirtschaft, Biogasbranche, Akteuren der Wertschöpfungskette, aus Politik und Verwaltung wird der Aufbau einer regionalen Kreislaufwirtschaft zur Förderung der Bodengesundheit in der Region umgesetzt und wissenschaftlich begleitet.

Zur Besichtigung der aktuellen Entwicklungen gab es am 14.5.25 eine Exkursion des SoilValues Konsortiums zu an dem Projekt beteiligten landwirtschaftlichen Betrieben.

Exkursion zum deutschen testing ground des SoilValues Projekts
© Marie von Meyer-Höfer

Als endliche natürliche Ressource spielen Böden eine entscheidende Rolle für die Nährstoffkreisläufe, für den Wasserhaushalt und die Kohlenstoffspeicherung. Sie sind entscheidend für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel, die landwirtschaftliche Produktion, den Naturschutz und die biologische Vielfalt.

Mehr als 60 Prozent der Böden in der EU gelten jedoch aktuell als nicht gesund. Das bedeutet, dass die Böden wichtige Fähigkeiten verlieren. Zu diesen Fähigkeiten gehören als lebenswichtiges System innerhalb der Ökosystem- und Landnutzungsgrenzen zu funktionieren, die biologische Produktivität aufrechtzuerhalten, die Qualität der Luft- und Wasserumgebung zu fördern sowie die Gesundheit von Pflanzen, Tieren und Menschen zu erhalten. Die EU hat sich deshalb mit der Soil Mission das Ziel gesetzt, bis 2030 den Zustand der europäischen Böden zu verbessern. 

Das SoilValues Projekt nimmt sich dieser Herausforderung an, um die Bodengesundheit und die Zukunftsperspektiven für Landwirt*innen zu stärken. In der Region Flensburg wird dazu nach dem Konzept Landwirtschaft Plus der Aufbau einer kooperativen regionalen Kreislaufwirtschaft mit konventionell und ökologisch wirtschaftenden Milchviehbetrieben wissenschaftlich begleitet und das Potenzial für eine Skalierung solcher Initiativen untersucht. 

Die Region ist durch Grünlandwirtschaft, intensiven Maisanbau sowie die Milch und Biogasproduktion geprägt. Das Grundwasser ist durch die Landwirtschaft in einigen Gebieten zu stark durch Nitrat belastet. Es geht hier also vor allem darum mit weniger Inputs von außen wie synthetischen Düngemitteln die Gesundheit von Boden und Pflanzen zu erhalten bzw. zu erhöhen. Der Einsatz von Kompost und der Aufbau von Humus spielen dabei eine wichtige Rolle. 

Beim Treffen des SoilValues Konsortiums in Flensburg konnten sich die Projektpartner vor Ort ein Bild von den beteiligten landwirtschaftlichen Betrieben machen und über die aktuellen Erkenntnisse des Projekts austauschen. Ende 2026 werden die Ergebnisse des SoilValues Projekts in Brüssel vorgestellt. 

Links:

https://soilvalues.eu/

 

Ansprechpartner

Maire von Meyer-Höfer
Institut für Marktanalyse
Nach oben