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Institut für

WI Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen

Aktuelles

Vortrag zu den Auswirkungen von Bettensteuern von Valentin Kissmann

Welchen Effekt hat eine Bettensteuer für deutsche Städte? Über diese Frage diskutierte das Forschungsteam des Instituts mit Valentin Kissmann von der Universität Göttingen im Rahmen der Seminarreihe „Spezifika der Wirtschaft in ländlichen Räumen“.

Valentin Kissman (links) und Jan Cornelius Peters
© privat

Valentin Kissman (links) und Jan Cornelius Peters

Die Kommunen in Deutschland haben die Möglichkeit, individuelle Beherbergungssteuern auf Gästeübernachtungen zu erheben. In einem gemeinsamen Projekt mit Sebastian Blesse (Universität Leipzig) und Jan Kemper (ZEW Mannheim) untersucht Valentin Kissmann die Auswirkungen einer solchen Steuer auf die lokale Wirtschaft. Die vorläufigen Ergebnisse der Studie präsentierte Kissmann am 10.12.2025 am Thünen-Institut.

Es zeigt sich, dass mehr als 60 Städte zwischen 2005 und 2024 eine Beherbergungssteuer eingeführt haben. Die Schätzungen der Studie fokussieren sich auf Städte mit mehr als 20.000 Einwohnern. In einem systematischen Vergleich mit Städten ohne eine entsprechende Steuer finden die Autoren unter Anwendung einer Differenzen-in-Differenzen Analyse einen moderaten Rückgang der Anzahl von Übernachtungen in den ersten zwei Jahren nach der Einführung. Die Autoren können außerdem zeigen, dass dieser Effekt durch eine kurzfristige Preiserhöhung erklärt werden kann und sich insbesondere in kleineren Städten zeigt. In der langen Frist haben Beherbergungssteuern jedoch keine substantiellen Auswirkungen auf die Übernachtungszahlen.

Ob sich aus den Ergebnissen ableiten lässt, dass Beherbergungssteuern eine sinnvolle kommunale Einkommensquelle darstellen können, wurde im Rahmen des Vortrags intensiv diskutiert. Die Seminarteilnehmer*innen erörterten zusammen mit Valentin Kissmann, welche Einflussfaktoren hierfür entscheidend sind, wobei insbesondere die Elastizität der Nachfrage im Tourismussektor, potentielle Effizienzgewinne in der Branche sowie die Frage der Verwendung der Steuereinnahmen hervorgehoben wurde.  

Kontakt: Dr. Lena Gerling

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