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Institut für

WI Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen

Aktuelles

Vorträge bei der fünften internationalen ZEW-Konferenz „Dynamics of Entrepreneurship” (CoDE)

Bei der diesjährigen ZEW-Konferenz „Dynamics of Entrepreneurship“ (CoDE) war das Thünen-Institut mit zwei Vorträgen vertreten. Präsentiert wurde eine Arbeit zu Unterschieden im Gründungsverhalten zwischen Deutschland und England und eine Arbeit zu Unterschieden im Gründungsverhalten in Ost- und Westdeutschland.

Dr. Christian Bergholz und Prof. Dr. Christian Hundt
© Thünen-Institut / Heidrun Fornahl

Die diesjährige fünfte internationale ZEW-Konferenz „Dynamics of Entrepreneurship“ (CoDE) fand am 12. und 13. Oktober am Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim statt. Das Thünen-Institut für Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen (WI) war durch Christian Hundt und Christian Bergholz mit je einem Vortrag vertreten.

In seiner Arbeit mit dem Titel „Varieties of Capitalism, Regions and Entrepreneurship: Empirical Evidence from Germany and England“ erforscht Christian Hundt zusammen mit seinen Kolleg*innen Rolf Sternberg (Leibniz Universität Hannover), Nehar Prashar (Aston Business School) und Lennard Stolz (Leibniz Universität Hannover), wie das Gründungsverhalten von Individuen in unterschiedlichen institutionellen Kontexten beeinflusst wird. Erste Ergebnisse legen nahe, dass sich Gründungsaktivitäten in der liberalen und vergleichsweise gering regulierten Marktwirtschaft Englands besser entfalten als in der eher kollaborativ organisierten Marktwirtschaft in Deutschland. Dies zeigt sich insbesondere beim Übergang von der Vorgründungsphase zum Markteintritt. Während in Deutschland viele Personen ihre ursprüngliche Gründungsabsicht nicht in eine tatsächliche Unternehmensgründung überführen (können), lässt sich dieses Phänomen, das auf hohe Gründungsbarrieren hinweist, für England nicht beobachten.

In seiner Arbeit mit dem Titel „Unemployment  as a driver of entrepreneurship in Eastern and Western Germany: urban and rural areas compared” untersucht Christian Bergholz zusammen mit seinen Kollegen Rolf Sternberg, Lennard Stolz (beide Leibniz Universität Hannover) und Johannes Bersch (Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim) den Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Unternehmensgründungen in verschiedenen Raumtypen Deutschlands. Ihre Ergebnisse zeigen, dass die Arbeitslosigkeit in ländlichen Regionen Deutschlands in einem geringerem Maße mit der Anzahl der Unternehmensgründungen im Zusammenhang steht als in städtischen Regionen. In gleicherweise ist dieser Zusammenhang zwischen ost- und westdeutschen Regionen zu beobachten, wobei in Westdeutschland mit steigender Arbeitslosenquote mehr gegründet wird als in Ostdeutschland. Mit Blick auf die ländlichen Regionen Ostdeutschlands zeigen die Ergebnisse gar einen negativen Zusammenhang zwischen der Arbeitslosenquote und den Unternehmensgründungen, was so weder in den städtischen Regionen Gesamtdeutschlands noch in den ländlichen Regionen Westdeutschlands zu finden ist. Die Autoren erklären dieses Ergebnis unter anderem mit selektivem innerdeutschen Migrationsverhalten seit der Wiedervereinigung bis zur Gegenwart. Dieses Migrationsverhalten könnte dazu geführt haben, dass Menschen mit gründungsförderlichen Eigenschaften in den ländlichen Räumen Ostdeutschlands unterrepräsentiert sind.

Kontaktpersonen: Dr. Christian Bergholz, Prof. Dr. Christian Hundt

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