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Publikation zum Einfluss von räumlichen Innovationsökosystemen auf die Entwicklung von digitalen Technologien

Eine neue Studie untersucht, welche Organisationen die Entwicklung von digitalen Technologien in Deutschland voranbringen und welchen Einfluss ihr räumliches Umfeld hat.

Titelseite der Fachzeitschrift Technological Forecasting and Social Change
© Technological Forecasting and Social Change

Eine neue Studie von Ann Hipp (Thünen-Institut) und Enno Kohlisch (IW Köln) untersucht die Zusammensetzung des räumlichen Innovationsökosystems von Organisationen auf die Entwicklung von digitalen Technologien in Deutschland. Dafür wurden 411.389 Patente des Deutschen und Europäischen Patentamtes von 53.627 Organisationen in Deutschland im Zeitraum von 2010 bis 2021 betrachtet. Mit Hilfe einer neuen Methode wurden dabei 57.627 Patente im Bereich Digitalisierung identifiziert und anhand eines Multilevel-Models analysiert.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit, ein Patent im Bereich Digitalisierung zu entwickeln, für große Unternehmen höher ist als für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Digitalisierungspatente werden zu 94% von Unternehmen in Deutschland angemeldet, davon 88% von großen Unternehmen und 6% von KMU; nur 6% der Anmeldungen erfolgen durch Universitäten und öffentliche Forschungseinrichtungen. Die meisten Patente in diesem Bereich werden von großen Unternehmen aus der Automobil- und Elektroindustrie wie der Robert Bosch GmbH und der Siemens AG angemeldet. Diese Unternehmen allein melden deutlich mehr Patente im Bereich Digitalisierung an als alle anderen Akteure zusammen (d. h. Universitäten und öffentliche Forschungseinrichtungen).

Darüber hinaus erhöht ein Ökosystem aus angewandten Forschungseinrichtungen und Universitäten sowie Technologieförderungen den Patenterfolg großer Unternehmen in diesem Bereich im Vergleich zu etablierteren Technologien. KMU spielen dagegen nur eine untergeordnete Rolle bei der Entwicklung digitaler Technologien, und die Auswirkungen ihrer Ökosysteme und Förderungen sind weniger offensichtlich.

Die Studie weist auf die verschiedenen Innovationshemmnisse hin, denen KMU in der Generierung von Digitalisierungspatenten gegenüberstehen, und gibt wichtige Empfehlungen für Technologiemanager und politische Entscheidungsträger zur Unterstützung des Wandels hin zur Digitalisierung.

Die Studie ist unter dem Titel “Successful digital technology development: A multilevel and spatial approach on organizations and their ecosystems” in der Fachzeitschrift Technological Forecasting and Social Change erschienen. 

Kontakt: Dr. Ann Hipp
 

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