Joschka Flintz präsentierte eine gemeinsame Studie mit Mark Andor und Colin Vance vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung zu den Effekten eines vorübergehend kostenlosen ÖPNV-Angebots auf das Mobilitätsverhalten von Personen. Als Basis der Untersuchung dient ein Feldexperiment mit ca. 420 Studienteilnehmern, deren Mobilitätsverhalten über drei Monate hinweg mittels einer Handy-App aufgezeichnet wurde und von denen eine zufällig ausgeloste Gruppe ein kostenloses Monatsticket für den öffentlichen Nahverkehr erhielt. Erste Ergebnisse der Analyse deuten auf eine Erhöhung der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel um ca. zwei Fahrten pro Monat durch das Ticket hin. Dieser Effekt geht allerdings nicht mit einer entsprechenden Reduktion der Autonutzung einher und hält nach Ablauf der Gültigkeitsperiode nicht an.
Martin Simmler stellte erste Erkenntnisse einer gemeinsamen Arbeit mit Damiaan Persyn über den Einfluss von Transportkosten im Straßengüterverkehr auf Transportflüsse und lokale ökonomische Aktivität vor. Dafür nutzen die Autoren eine Ausweitung des von der deutschen LKW-Maut betroffenen Straßennetzes in 2018 und simulieren entsprechende Änderungen in den Kosten, die entstehen, wenn Güter zwischen verschiedenen Gemeinden transportieren werden. Die Analyseergebnisse zeigen einen signifikanten Rückgang im LKW-Verkehr als Reaktion auf die Kostensteigerung. Darüber hinaus deuten die Ergebnisse auf negative Beschäftigungseffekte in materialintensiven Industrien hin, die teilweise durch eine regionale Verlagerung ökonomischer Aktivität zu erklären sind.
Kontakt: Dr. Martin Simmler






