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Institut für

HF Holzforschung

Projekt

Klimaneutrale Begasung und alternative Behandlung für den Rundholzexport


Federführendes Institut HF Institut für Holzforschung

Klimaneutrale Begasung
© Thünen-Institut/Christina Waitkus

Klimaneutrale Begasungsverfahren und alternative Behandlungsmethoden für Rundholz im Export

Rundholzexport erfordert die Abtötung von Schadorganismen. Hierfür wird i.d.R. Sulfuryldifluorid eingesetzt. Alternative Verfahren sind verfügbar. Vergleichende Untersuchungen sollen Effizienz oder Klimafreundlichkeit aufzeigen.

Hintergrund und Zielsetzung

Der transkontinentale Export von Rundholz setzt eine phytosanitäre Behandlung voraus, um die Verschleppung von Schadorganismen zu verhindern. Derzeit kommt hierfür in der Regel die Begasung mit Sulfuryldifluorid (SF) zum Einsatz. Aktuelle Praxis ist es, das Gas im Anschluss an die Behandlung in die Atmosphäre zu entlassen. Problematisch hierbei ist, dass SF - neben den im Klimaschutzgesetz (KSG) gelisteten Treibhausgasen - als stark klimawirksam gilt. Und zwar mit einem rund 4800fachen größeren Erwärmungspotenzial als Kohlenstoffdioxid. Mit Blick auf das fortwährende Freisetzen von SF und dessen real stattfindende Wirkung als Treibhausgas, wäre ein Umstieg auf klimafreundlichere Chemikalien oder alternative Behandlungsmethoden mit vorteilhafter Ökobilanz wünschenswert. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund des in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Exports von Kalamitätsholz, der mit einem starken Anstieg des Verbrauchs an SF verbunden war.

Vorgehensweise

In Kooperation führen das Thünen-Institut für Holzforschung (TI-HF) und das Julius Kühn-Institut (JKI) Forschungsarbeiten mit dem Ziel durch, die Emission des klimarelevanten Gases SF bei der Schädlingsbekämpfung im Kontext des Holzexports zukünftig reduzieren zu können. Das JKI erarbeitet die Grenzen der Parameter ˈTemperaturˈ und ˈVerweildauerˈ bei der SF-Behandlung, für die eine Abtötung der Schadorganismen noch sichergestellt ist. Für ausgewählte Parameterkombinationen erstellt das TI-HF Ökobilanzen, die dann als Bezugsgröße bei der Gegenüberstellung der Umweltwirkung der untersuchten Alternativen dienen. Des Weiteren führt das JKI Versuche mit toxischen Gasen (wie z. B. Monophosphan), während am TI-HF Experimente mit Stickstoff und Kohlenstoffdioxid (u. a. unter Druck) durchgeführt werden. Neben der Gasbehandlung werden am TI-HF eine Wasserlagerung und Wärme-/ Dampfbehandlung sowie die Kombination aus Gas- und Wärmebehandlung untersucht und optimiert. Das Wirkungsspektrum der Behandlungen wird u. a. mit Mikrobiom-Analysen beurteilt. Die praktischen Möglichkeiten und Grenzen der Alternativen werden in Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen diskutiert. Hierbei könnten die Ergebnisse der Mikrobiom-Analysen, also ein möglicherweise breiteres Wirksamkeitsspektrum bestimmter Methoden, ggf. bestehende Mehrkosten tragfähig machen.

Beteiligte externe Thünen-Partner

Geldgeber

  • Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
    (national, öffentlich)

Zeitraum

9.2022 - 9.2025

Weitere Projektdaten

Projektstatus: läuft

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