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Ökologischer Betrieb
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Ökologischer Betrieb
Institut für

BW Betriebswirtschaft

Projekt

LAMASUS - Modellierung von Landnutzung und -management für eine nachhaltige Steuerung


Federführendes Institut BW Institut für Betriebswirtschaft

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LAMASUS - Modellierung von Landnutzung und -management für eine nachhaltige Steuerung

Die EU hat sich dem Ziel verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Dem Landnutzungssektor kommt im Hinblick auf das Erreichen dieses Ziels eine große Bedeutung zu. Doch die Nutzung von Landflächen zur Kohlenstoffabscheidung ist kein einfaches Unterfangen. Politische Entscheidungstragende der EU müssen die schwierige Aufgabe bewältigen, für die europäische Landwirtschaft und Landnutzung sowie auch im Hinblick auf den Klimawandel die richtigen Entscheidungen zu treffen. In diesem Zusammenhang wird das EU-finanzierte Projekt LAMASUS auf Erfahrungen aus mehreren Jahrzehnten in der direkten politischen Unterstützung aufbauen. Es wird ein neues Governance-Modell erarbeiten, das auf Dialogen mit mehreren Interessengruppen von der Ebene der Europäischen Kommission bis zu lokalen Verwaltungen basieren wird. 

Hintergrund und Zielsetzung

Als Teil des europäischen Green Deals muss die EU bis 2050 Klimaneutralität erreichen. Dem Landnutzungssektor kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, was im "Fit for 55"-Paket festgehalten ist, in dem ein Klimaneutralitätsziel für die Land- und Forstwirtschaft und andere Landnutzungen (AFOLU) für 2035 festgelegt ist. Um einen grundlegenden Wandel im Landnutzungssektor zu ermöglichen, der für die Erreichung des Green Deal notwendig ist, schlägt LAMASUS eine schrittweise Veränderung der Governance im Landnutzungssektor vor, von der Politikgestaltung über die Umsetzung bis zur Kontrolle. LAMASUS stützt sich auf i) jahrzehntelange Erfahrung in der direkten Politikunterstützung, ii) einzigartige Modellierungswerkzeuge wie GLOBIOM, das einzige Modell, das den Landwirtschafts- und den Landnutzungssektor integriert, sowie CAPRI, MAGNET und CLUE, die den JRC-Bewertungen der Landnutzungspolitik zugrunde liegen, und iii) neuartige Ansätze, die maschinelles Lernen und 'Citizen Science' zu Nutze machen.

Das Projekt stützt sich auf vier Schlüsselelemente:

  • EVIDENZ - dynamische Überwachung der Landnutzung, der Bewirtschaftung und damit verbundener politischer Maßnahmen zur Bewertung und Modellkalibrierung;
  • VERSTÄNDNIS - modernste ökonometrische und biophysikalische Modelle zur Bewertung der Rolle früherer politischer Maßnahmen bei Veränderungen der Landnutzung und -bewirtschaftung sowie ihrer wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen;
  • WERKZEUGE - ein umfassender Modellierungsrahmen für Politiken, der alle Sektoren von der Land- und Forstwirtschaft bis hin zur Gesamtwirtschaft abdeckt und Kohlenstoff, biologische Vielfalt und alle relevanten Nachhaltigkeitsdimensionen auf mehreren Ebenen (Landnutzungsakteure, Land, EU-Ebene, global) berücksichtigt;
  • BEGLEITUNG - ein Dialog zwischen verschiedenen Interessengruppen für die gemeinsame Gestaltung der Landwirtschafts-, Forstwirtschafts- und Klimapolitik durch die Europäische Kommission, nationale und lokale Regierungen und Bürger, welcher auf einem neuartigen webbasierten LAMASUS-Portal zugänglich gemacht wird.

Auf diese Weise wird LAMUSUS eine neue Ebene des gesellschaftlichen Engagements schaffen, in der lokale Akteure zur Gestaltung effektiver und effizienter EU-Politiken für Klimaneutralität beitragen, und wird als Vorbild für andere politische Prozesse im Rahmen des europäischen Green Deal dienen.

Vorgehensweise

Das LAMASUS-Projekt zielt darauf ab, neue Instrumente zur Bewertung der ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der europäischen Landnutzungspolitik zu entwickeln, indem historische Daten gesammelt und die Dynamik von Landnutzungsänderungen analysiert werden. Diese Instrumente werden für die Modellierung künftiger Politiken verwendet und in einen wissenschaftlich fundierten Governance-Prozess integriert, an dem Interessengruppen auf verschiedenen Ebenen beteiligt sind. Das Projekt stützt sich auf vier Säulen:

  1. Sammlung neuer Erkenntnisse
  2. Verständnis der Dynamik von historischen Landnutzungsänderungen und ihrer Auswirkungen
  3. Entwicklung von Modellierungsinstrumenten
  4. Gestaltung künftiger Politiken in Zusammenarbeit mit Interessengruppen.

Ziel ist es, ein Konzept für einen neuen Governance-Prozess auf der Grundlage quantitativer Modellierungsergebnisse zu entwickeln.

Das Thünen-Institut ist dabei in den Säulen 1, 2 und 3 vertreten.

Daten und Methoden

Voraussichtlich hauptsächlich eingesetzte Daten:

  • Fernerkundung (Satellitenbilder, Luftaufnahmen, Drohnenbilder
  • Anderweitig räumlich aufgelöste Daten
  • In-situ (visuell interpretiert interpretiert) und feldbasierte Messungen
  • Statistische Daten: Bilanzierungsdaten, Agrarstrukturerhebung und Landwirtschaftszählung
  • Citizen observatories: gemeinschaftsbasierte Umweltüberwachungs- und Informationssysteme, durch Einzelpersonen bereitgestellte Beobachtungen

Methoden:

  • Ökonometrische Methoden
  • Ökonomische Simulations- und mathematische Programmierungsmodelle

 

 

Unsere Forschungsfragen

  • Welche Faktoren bestimmen die Umstellung von konventioneller auf ökologische Produktionsweise?
  • Welche Rolle spielen dabei Nachbarschaftseffekte?

Links und Downloads

www.lamasus.eu

twitter.com/lamasus_eu

Beteiligte externe Thünen-Partner

Zeitraum

9.2022 - 8.2026

Weitere Projektdaten

Projektstatus: läuft

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