

Institut für
BW Betriebswirtschaft
Projekt
food4future2

food4future2 - Nahrung der Zukunft
Alle Menschen sollen zu jeder Zeit Zugang zu nahrhaften und gesunden Nahrungsmitteln haben. Die Produktion von Nahrungsmitteln muss dabei dauerhaft innerhalb der planetaren Grenzen bleiben. Das sind die Kernanforderungen an ein nachhaltiges und resilientes Agrar- und Ernährungssystem. Neuartige Nahrungsmittel („novel foods“) können dabei eine wichtige Rolle spielen. Allerdings ist bisher unklar wie Verbraucher*innen zu diesen Nahrungsmitteln stehen, welche konventionellen Nahrungsmittel sich ersetzen ließen und welche Umweltauswirkungen damit verbunden wären.
In bisherigen Arbeiten der food4future-Konsortiums wurde der Grundstein für ein besseres Verständnis der Rolle neuartiger Nahrungsmittel als Alternative zu konventionellen Nahrungsmitteln gelegt. Nun konzentrieren sich die Arbeiten auf die Modellierung von Konsum- und Verarbeitungsentscheidungen und die Entwicklung möglicher Szenarien, um die Umweltauswirkungen verschiedener Konsummuster aufzuzeigen.
Hintergrund und Zielsetzung
Vor dem Hintergrund einer wachsenden Stadtbevölkerung und einer zunehmenden Belastung der natürlichen Ressourcen will food4future2 innovative Lösungen für den Agrar- und Ernährungssektor vorschlagen. Diese Lösungen sollen den aktuellen demografischen und ökologischen Herausforderungen durch die Einbeziehung neuartiger Nahrungsmittel wie Halophyten, Makroalgen, Quallen und Insekten in die Ernährungssysteme begegnen.
CAPRI (Common Agricultural Policy Regional Impact) ist ein ökonomisches Modell, das den landwirtschaftlichen Sektor abbildet, inklusive Produktion, internationalem Handel und Konsum von Nahrungsmitteln. Das übergeordnete Ziel von food4future2 am Thünen-Institut für Betriebswirtschaft ist es, eine Erweiterung des CAPRI-Modells zu entwickeln, um neuartige Nahrungsmittel als Alternativen zu etablierten Lebensmitteln abzubilden. Dabei gilt es zu beantworten, wie Verbraucher*innen neuartige Nahrungsmittel annehmen, welche Aspekte für sie wichtig sind, welche Substitutionen unter welchen Kriterien zu erwarten sind und was dies für die Nahrungsmittelindustrie bedeutet.
Vorgehensweise
Eine Arbeitsgruppe am Thünen-Institut für Betriebswirtschaft arbeitet im Rahmen von food4future2 an der Erweiterung des CAPRI-Modells und untersucht folgende Forschungsfragen:
- Was bedeutet Neuartigkeit (“novelty”) in Bezug auf Nahrungsmittel? Wie unterscheiden Verbraucher*innen zwischen konventionellen Nahrungsmitteln und neuartigen Alternativen? Welche Kriterien leiten das Substitutionsverhalten? Lassen sich Parallelen zu den Verbraucher*innenentscheidungen bezüglich pflanzlicher Fleisch- und Milchalternativen ziehen? Wie groß ist das Marktpotenzial der jeweiligen Alternativprodukte?
Dazu wird die Arbeitsgruppe Daten aus verschiedenen Verzehrsstudien zusammenstellen, um die Nachfrage nach verschiedenen Nahrungsmitteln, sowie das Substitutionspotential hin zu mehr Nachhaltigkeit zu ermitteln, sowohl auf Ebene der Nahrungsmittel, als auch auf Ebene der Rezepte. Die Erweiterung des CAPRI-Modells erfasst schließlich das Verhalten von lebensmittelverarbeitenden Unternehmen und Verbraucher*innen, die beide als Akteur*innen bei der Ernährungsumstellung fungieren.
Thünen-Ansprechperson

Thünen-Beteiligte
Zeitraum
2.2025 - 1.2028
Weitere Projektdaten
Projektstatus:
läuft



