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Ökologischer Betrieb
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Vom Reststoff zum Futtermittel: Auftakt des VALORAGRO-Projekts in Gent

Am 8. und 9. Oktober trafen sich die Projektpartner des EU-Projekts VALORAGRO (Valorisation of residual materials of agricultural production through fermentation into pig and poultry feed) zum Auftaktmeeting in Gent (Belgien).

Logo des Gesamtprojektes
© Marta Ribeiro Alves Lourenco (ILVO)

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Reststoffe nicht viel stärker als nachhaltiges Futter für Schweine und Geflügel eingesetzt werden - und wie Fermentation dabei eine Schlüsselrolle spielen könnte?

Wir haben uns das gefragt und beteiligen uns deshalb an einem dreijährigen Projekt (2025–2028), das Teil des Agroecology-Programms der Europäischen Union ist. Neben dem Thünen-Institut für Betriebswirtschaft (BW) in Braunschweig und dem Thünen-Institut für Ökologischen Landbau (OL) in Trenthorst, sind Partner aus Belgien, Frankreich und den Niederlanden beteiligt.

Das Projekt Valoragro hat sich zum Ziel gesetzt, Reststoffströme aus der landwirtschaftlichen Erzeugung (Fokus auf Obst und Gemüse) zu identifizieren, Möglichkeiten der Fermentation und des Einsatzes in der Fütterung von Schweinen und Geflügel zu untersuchen und in Zusammenarbeit mit Akteuren der Wertschöpfungskette (Living Labs) in allen Ländern die Umsetzung in die Praxis zu prüfen. Dabei sollen Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit in der Tierhaltung gefördert, die Umwelt entlastet und eine enge Verbindung zur regionalen Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft geschaffen werden – selbstverständlich unter Einhaltung aller Futtermittelsicherheitsstandards.

Am ersten Tag des Auftaktmeetings stellten sich die beteiligten Institutionen sowie ihre Fachrichtungen vor, und die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit zum persönlichen Austausch. Darüber hinaus wurden die Aufgaben und Ziele der einzelnen Projektpartner ausführlich besprochen. Am zweiten Tag besuchten die Teilnehmenden den Standort Kortrijk der Universität Gent, an dem die Fermentationstechniken vorgestellt sowie die neuen Labore und Versuchsflächen der Universität Gent im Bereich Lebensmitteltechnologie besichtigt wurden. Im Anschluss bot ein Workshop zu den so genannten Living Labs, die in jedem Partnerland eingerichtet werden sollen, die Möglichkeit, sich intensiv mit der praktischen Umsetzung der geplanten Forschungs- und vor allem Vernetzungsaktivitäten auseinanderzusetzen. 

An den Living Labs können alle Personen teilnehmen, die Interesse haben, an der Umsetzung der Projektziele mitzuwirken! In den Living Labs werden die ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen von Fermentationsstrategien sowie die Nutzung von fermentierten Reststoffen erhoben, untersucht und diskutiert. Gemeinsam mit den Teilnehmenden sollen praxisnahe Lösungen im engen Austausch mit der Wissenschaft sowie den Living Labs der Partnerländer entwickelt und auf einzelnen Betrieben erprobt werden. Zu diesem Zweck werden Online- und Präsenztreffen, aber auch Betriebsbesuche und Exkursionen geplant.

Wenn das Interesse geweckt ist – sei es als verarbeitender Betrieb mit Reststoffen, als Fütterungsberater*in, als Betrieb mit Schweine- oder Geflügelhaltung in jeder Größenordnung oder als anderweitig interessierte Person – ist herzlich eingeladen, sich unter folgendem Link unverbindlich für das Living Lab zu melden: Umfragelink

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