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Ökologischer Betrieb
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Impressionen von der 17. Göttinger Zuckerrübentagung

Am 4. September 2025 drehte sich in Göttingen alles um die Zuckerrübe. Die Einladung des Instituts für Zuckerrübenforschung (IfZ) haben mehr als 280 Teilnehmer*innen aus Wissenschaft, Beratung und Industrie wahrgenommen. Eröffnet wurde die Tagung von Theresa Brandes mit einem Einblick in die Treibhausgasemissionen im Zuckerrübenanbau.

Eine Zuckerrübe mit dem Fokus auf dem Rübenkörper, der von Erde umgeben ist
© von Ehrecke über Pixabay

In 15 Vorträgen wurde sich mit aktuellen Themen in der Zuckerbranche auseinandergesetzt: Ertragsbildung und ökologische Bewertung, Pflanzenschutz und Digitalisierung, Krankheiten und Schädlinge und das neuartige „Syndrome Basses Richesses“ (SBR). Christopher Poeplau, Institut für Agrarklimaschutz, referierte gemeinsam mit Dennis Grunwald, IfZ, über die Entwicklung der Bodenkohlenstoffvorräte unter Zuckerrübenbauanbau.

Theresa Brandes beschäftigte sich in ihrem Vortrag mit den Treibhausgasemissionen im Zuckerrübenanbau und stellte die Ergebnisse der typischen Betriebe vor:

  • Mit dem zunehmenden Fokus auf die Klimawirkung landwirtschaftlicher Produktion gewinnen Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) als Bewertungsgröße für politische und privatwirtschaftliche Entscheidungsprozesse an Bedeutung.

  • Vor diesem Hintergrund werden im Rahmen von agri benchmark, einem globalen, gemeinnützigen und unabhängigen Netzwerk aus Agrarökonomen, Beratern und Landwirten, neben Daten zu Produktionssystemen und betriebswirtschaftlichen Kennzahlen auch systematisch THG-Emissionen typischer Betriebe erhoben und analysiert. Ziel ist es, fundierte Aussagen zur Klimawirkung verschiedener Produktionsverfahren zu ermöglichen.

  • Die THG-Emissionen werden kulturspezifisch berechnet und berücksichtigen alle relevanten Prozesse innerhalb des typischen Betriebes. Die eingesetzten Inputmengen (z. B. Stickstoffdünger) werden auf Basis der Produktionssysteme erfasst und mit entsprechenden Emissionsfaktoren (z. B. direkte N2O-Emissionen im Feld) multipliziert. Die verwendeten Emissionsfaktoren stammen aus IPCC-Quellen sowie weiteren wissenschaftlich anerkannten Publikationen.

  • Für Deutschland umfasst das Netzwerk acht typische Betriebe mit Zuckerrübenanbau. Die durchschnittlichen THG-Emissionen für diese Betriebe betragen für den Zeitraum 2020-2024 1.731 kg CO2äq. pro ha Zuckerrübenfläche (Spanne 1.247-2.494 kg CO2äq./ha). Den größten Emissionsanteil hat dabei die mineralische Düngung (55 %), insbesondere Stickstoffdünger. Der Dieselverbrauch verursacht 26 % der Emissionen. Die weiteren Emissionen setzen sich aus Pflanzenschutzmittelherstellung (11 %), Ernterückständen (hier Rübenblatt, 7 %) und Saatgutherstellung (1 %) zusammen.

  • Die Höhe der THG-Emissionen wird maßgeblich durch die Stickstoffnutzungseffizienz (NUE) und die klimatischen Standortbedingungen des jeweiligen Betriebes (aridvs.humid) beeinflusst. Stickstoffdünger stellen somit eine zentrale Emissionsquelle im Zuckerrübenanbau dar. Gleichzeitig bietet eine Verbesserung der NUE ein erhebliches Potenzial zur Reduktion dieser Emissionen.

Ansprechperson für den Vortrag
Theresa Brandes

Weiterführende Links
agri benchmark Homepage
Institut für Zuckerrübenforschung

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