Neha Begill

Neha Begill verteidigte erfolgreich ihre Dissertation mit dem Titel „Exploring the limits of mineral-associated organic carbon formation in temperate soils“ an der Leibniz Universität Hannover am 4. Juli 2025. Die Arbeit wurde im Rahmen des EJP-Soil-Projekts (Carboseq) unter der Betreuung von Prof. Dr. Georg Guggenberger und PD Dr. Christopher Poeplau durchgeführt.

Böden speichern nahezu dreimal so viel organischen Kohlenstoff wie die Atmosphäre und sind damit ein entscheidender Faktor in globalen Klimaschutzstrategien. In ihrer Dissertation hinterfragte Neha Begill das weit verbreitete Konzept der „Sättigung des organischen Bodenkohlenstoffs“ und gewann neue Erkenntnisse über die Stabilität und das Speicherpotenzial von mineralassoziiertem organischem Kohlenstoff (MAOC).

In drei komplementären Studien zeigte sie, dass es in gemäßigten landwirtschaftlichen Böden keine klare Obergrenze für die MAOC-Speicherung gibt, dass Böden auch über theoretische Sättigungsgrenzen hinaus Kohlenstoff stabilisieren können und dass vor allem die kontinuierliche Zufuhr von organischem Material – und nicht mineralische Begrenzungen – die MAOC-Bildung bestimmt.

Diese Ergebnisse stellen bisherige Annahmen infrage und verdeutlichen das enorme ungenutzte Potenzial für die langfristige Speicherung von Bodenkohlenstoff. Nehas Forschung unterstreicht die Bedeutung innovativer Bodenbewirtschaftungsstrategien, die auf eine kontinuierliche organische Kohlenstoffzufuhr setzen, und weist den Weg zu einer klimaangepassten Landwirtschaft. Ihre Arbeit liefert nicht nur eine wissenschaftliche Grundlage für den Aufbau von Bodenkohlenstoffvorräten, sondern trägt auch zu globalen Bemühungen bei, den Klimawandel zu mildern und nachhaltige Ernährungssysteme für die Zukunft zu sichern.