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Die Messung von Tagesgängen der Kohlenstoffdioxid-Flüsse mit manuellen Hauben startet vor Sonnenaufgang (Großes Moor bei Gifhorn, 04:45 Uhr).
Die Messung von Tagesgängen der Kohlenstoffdioxid-Flüsse mit manuellen Hauben startet vor Sonnenaufgang (Großes Moor bei Gifhorn, 04:45 Uhr).
Institut für

AK Agrarklimaschutz

Laura Skadell

Promotion zum Dr. rer nat.

Laura Skadell hat am 16.06.2025 ihre Doktorarbeit mit dem Titel „Effects of agricultural management on organic carbon in topsoil and subsoil, and its implications for soil water retention“ erfolgreich an der Leibniz Universität Hannover verteidigt. Die Dissertation wurde im Rahmen des BonaRes-Verbundprojekts Soil3 angefertigt und von Prof. Dr. Axel Don (Thünen AK) und Prof. Dr. Georg Guggenberger (Hannover) betreut.

Im Rahmen des Projekts wurde untersucht, wie die im Unterboden (< 30 cm) befindlichen Wasser- und Nährstoffressourcen besser für die landwirtschaftliche Praxis nutzbar gemacht werden können und wie sich die Kohlenstoffdynamik im Bodenprofil bis in 100 cm Tiefe verhält. Lauras Aufgabe war es zu bestimmen, wie stark sich landwirtschaftliche Bewirtschaftung auf die Vorräte an organischem Kohlenstoff im Unterboden auswirken. Zudem untersuchte sie mithilfe stabiler Isotope, wie sich landwirtschaftliche Bewirtschaftung auf Eigenschaften der organischen Bodensubstanz in Ober- und Unterböden auswirkt. Darüber hinaus analysierte sie, inwieweit eine Kohlenstofferhöhung durch landwirtschaftliche Maßnahmen das Wasserrückhaltevermögen, insbesondere das pflanzenverfügbare Wasser, beeinflusst – ein zentraler Aspekt im Hinblick auf die Anpassung der Landwirtschaft an vermehrte Wetterextreme.

In ihrer Dissertation wertete Laura Daten aus zehn deutschen Dauerfeldversuchen aus, deren Beprobung bis in einen Meter Tiefe reichte. Sie konnte zeigen, dass landwirtschaftliche Bewirtschaftung die Kohlenstoffvorräte bis in 50 cm Tiefe beeinflusst. In Gegensatz dazu veränderten sich Isotopengehalte fast nur im Oberboden. Hier zeigten sich im Unterboden weniger Effekte aber komplexe Zusammenhänge mit dem Düngeregime.

Für den dritten Teil ihrer Arbeit nutzte sie Daten von elf weiteren Standorten. Die Auswertungen zeigten, dass selbst Bewirtschaftungsmaßnahmen mit maximaler Erhöhung der Bodenkohlenstoffgehalte (z.B. langjährige organische Düngung mit Stallmist) nur geringe Auswirkungen auf das pflanzenverfügbare Wasser im Boden hat. Daher sollten andere Vorteile einer Kohlenstofferhöhung, wie etwa die Reduktion von Bodenerosion, stärker in den Fokus rücken.

Die Dissertationsarbeit hat den Unterboden als wichtigen Nährstoff-, Wasser- und Kohlenstoffspeicher ins Zentrum gerückt und damit wichtige Forschungslücken begonnen zu schließen.

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