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Die Messung von Tagesgängen der Kohlenstoffdioxid-Flüsse mit manuellen Hauben startet vor Sonnenaufgang (Großes Moor bei Gifhorn, 04:45 Uhr).
© Thünen-Institut/AK
Die Messung von Tagesgängen der Kohlenstoffdioxid-Flüsse mit manuellen Hauben startet vor Sonnenaufgang (Großes Moor bei Gifhorn, 04:45 Uhr).
Institut für

AK Agrarklimaschutz

Bodenzustandserhebung Landwirtschaft (BZE-LW)

Methodik

Auf Grundlage eines systematischen Rasters von 8 x 8 km werden deutschlandweit insgesamt 3104 Standorte auf landwirtschaftlichen Nutzflächen untersucht. Die Probenahmepunkte wurden in einem zufallsbasierten Verfahren generiert, dass auf der Entfernung der Punkte zueinander und den Ziellandnutzungen Ackerland, Grünland und Sonderkulturen aus dem aktuellen Basis-DLM (Digitales Basis-Landschaftsmodell) basiert.

Während der initalen Beprobung wurde an jedem Punkt bis in eine Tiefe von 100 cm standardisiert Bodenmaterial entnommen und ein zentrales Leitprofil nach bodenkundlicher Kartieranleitung aufgenommen. Dabei wurde in einem Radius von 10 m um den Probenahmepunkt herum auch die kleinräumige Variabilität durch Rammkernsondierung erfasst. Die exakte Position des zentralen Profils wurde mittels differentiellem GPS eingemessen. Zusätzlich wurde an der Profilwand ein Unterflurmarker vergraben, der mit einem entsprechenden Suchgerät wieder aufgefunden werden kann.

Neben dem organischen Kohlenstoffgehalt wurden die Bodenproben auf Stickstoffgehalt, CaCO3, pH-Wert, elektrische Leitfähigkeit, Lagerungsdichte, Steingehalt und Bodentextur (Korngrößenverteilung) untersucht.

Die Bodenkohlenstoffvorräte sind ein Spiegelbild der Nutzungs- und Bewirtschaftungsgeschichte jedes Standortes. Mit einem Fragebogen wurden daher weitere Informationen zum Beprobungspunkt und Betriebsstrukturdaten gesammelt, um sie für die wissenschaftliche Auswertung zu nutzen. Alle Daten und Informationen werden streng vertraulich behandelt und nur anonymisiert weiterverarbeitet. Die Inhalte des Fragebogens wurden und werden ausschließlich intern im Rahmen aggregierter, wissenschaftlicher Auswertung verwendet.

Für die Wiederholungsinventur ergeben sich aus diversen Gründen die folgenden methodischen Anpassungen:

  • Die Befragung der teilnehmenden Landwirt*innen zur Flächenbewirtschaftung soll wenn möglich über einen digitalen Fragebogen geschehen.
  • Landwirtschaftlich genutzte Moor- und moorähnliche Böden (insgesamt 147 von 3104) werden nicht erneut beprobt. Stattdessen wird am Thünen Institut zeitgleich ein bundesweites Moorbodenmonitoring druchgeführt.
  • Die Beprobungstiefe wird von 100 auf 50 cm reduziert, da Änderungen unterhalb von 50 cm Tiefe in einem Intervall von 10 Jahren nicht festgestellt werden können.
  • Statische Größen, wie der Steingehalt und die Bodentextur (Korngrößenverteilung) werden nicht erneut erfasst, dafür wird zusätzlich die effektive Kationenaustauschkapazität und Basensättigung bestimmt, welche sowohl als Indikatoren des Bodenzustands, als auch zur Erklärung von Kohlenstoffvorräten herangezogen werden können.
  • Statt einer großen zentralen Profilgrube und 8 Rammkernsondierungen im Radius von 10 m werden lediglich 4 kleine Schürfgruben innerhalb eines 12x12 m Quadrats um den ursprünglichen Beprobungspunkt angelegt. Das Quadrat ist so ausgelegt, dass theoretisch sieben weitere Folgeinventuren ungestörte, und repräsentative Proben um das initiale Leitprofil herum entnehmen können. Der betretene, und damit potenziell beschädigte Bereich verkleinert sich im Vergleich zur initialen Inventur deutlich.
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