Wir nutzen seit langem die physikalische Fraktionierung von organischer Bodensubstanz, um leicht abbaubaren (partikulären) von stabilerem (mineral-assoziiertem) Kohlenstoff zu unterscheiden. Dies kann man entweder durch Größenfraktionierung tun (Annahme: in der feinen Fraktion ist nur mineral-gebundener C und die grobe Fraktion hat im wesentlich C-freie Sandkörner und Pflanzenreste), oder aber durch Dichtefraktionierung (Annahme: Pflanzenreste sind leicht und werden so von allen Mineralpartikeln getrennt). Es gibt die Kritik, dass bei der Größenfraktionierung die Gefahr besteht, dass kleine partikuläre, also vermeintlich labile Partikel die feine Fraktion "verunreinigen" und dadurch der Anteil an mineral-assoziiertem C (stark) überschätzt wird. Das ist wichtig zu wissen, weil dieser Fraktion eben die langfristigere Speicherung von C im Boden zugeschrieben wird.
Deshalb haben wir zwei verschiedene Test gemacht:
- 40 BZE-Proben entlang von Textur und C-Gradienten ausgewählt und zunächst nach Größe fraktioniert und nachher die feine Fraktion nochmal Dichte-fraktioniert. In den alermeisten Proben war der Anteil an feinem, partikulärem C vernachlässigbar klein und nebenbei auch voller mineral-assoziiertem C. Bei C-reichen Sanden war das anders: Hier gab es riesige Mengen an feinem partikulärem C.
- 140 Proben, die Cora Vos in ihrer Doktorarbeit bereits Dichte-fraktioniert hatte, nochmal nach Größe fraktioniert. Auch hier zeigt sich: Für die allermeisten Böden kommt etwas ziemliches ähnliches heraus, egal ob man Dichte oder Größe verwendet. Im Mittel über die "normalen" Böden waren die Werte sogar praktisch identisch. Auch hier waren es allerdings die C-reichen Sande, für die das nicht gut funktioniert. Wir schlussfolgern, dass bei >80% Sand und >2% C keine (alleinige) Größenfraktionierung gemacht werden sollte und dass jede Methode gewisse Verunreinigungen verursacht.






