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Genetischer Art- und Herkunftsnachweis

Für die Überprüfung von Holzproben auf Art und Herkunft ist es wichtig, dass wir einen möglichst klar definierten Prüfauftrag bekommen. Das bedeutet, wir testen mit genetischen Methoden, ob die gegebenen Angaben zur Art und/ oder geographischen Herkunft richtig oder falsch sind (z. B. Handelt es sich bei dem Holz um Echtes Mahagoni (Swietenia macrophylla)? Kommt das Russische Lärchenholz tatsächlich aus der angegebenen Forstkonzession am Baikalsee?)

Serviceleistungen 

  • Genetische Arterkennung: Die einzelnen Baumarten unterschieden sich in bestimmten Bereichen der genetischen Zusammensetzung voneinander. Zur artengenauen Identifizierung der Hölzer werden am Thünen-Institut für Forstgenetik praxistaugliche Testverfahren auf der Basis molekularer Marker (genetisches Barcoding) entwickelt. Mit Hilfe dieser genetischen Barcodes lassen sich auch einige Arten identifizieren, die mit Hilfe holzanatomischer Merkmale nur schwer unterscheidbar sind.
  • Kontrolle der geographischen Herkunft: Für den Holzherkunftsnachweis wird zunächst das räumlich-genetische Muster der Bäume in einem Zielgebiet erfasst. Das Zielgebiet kann hierbei das gesamte Verbreitungsgebiet einer Baumart, bestimmte Regionen innerhalb eines Landes oder eine noch kleinere räumliche Einheit sein. Es werden dabei für jede Baumart in der jeweiligen Zielregion systematisch Stichproben an Blättern oder Kambium gesammelt und anschließend mit modernen Genmarkern (cpDNA, SNPs, Mikrosatelliten) untersucht. Die so ermittelten Daten bilden die Referenz für die Zuordnung der Genotypen fraglicher Holzproben. Hiermit kann überprüft werden, ob Angaben zum Ursprungsland oder zur beernteten Forstkonzession richtig sind.
  • Rückverfolgung einzelner Bäume mit Hilfe des genetischen Fingerabdrucks: Als fälschungssichere genetische Methode kann ein Verfahren angeboten werden, bei dem während der Holzernte Rückstellproben gewonnen und an beliebiger Stelle der Handelskette Zweitproben auf genetische Übereinstimmung zu diesen Proben getestet werden. Hiermit lassen sich schriftliche Dokumente zur Verarbeitungs- und Handelskette mit einem genetischen Audit absichern. 

Probennahme

Für die genetischen Tests am Holz benötigen wir mindestens 1 cm3 Holz je Probe. Wir empfehlen jedoch, jeweils Holzstücke von 5 cm x 10 cm x 2 cm Größe zu gewinnen. Je jünger bzw. frischer das Holz ist, umso besser. Bei Furnieren ist je Probe ein Furnierblatt in der Größe von 10 cm x 10 cm sinnvoll. 

Kosten

Die Kosten variieren je nach Anzahl Proben, Anzahl der eingesetzten Genmarker und Methode zwischen 200 und 600 Euro je Holzprobe.  


Kontakt und Lieferanschrift für Proben:

Bitte nehmen Sie vor der Stichprobennahme Kontakt mit uns auf, damit wir klären können:
a) ob wir für die deklarierte Baumart bzw. Holzherkunft genügend Referenzdaten haben, und
b) damit wir mit Ihnen Details zur Probennahme und den Kosten abstimmen können.

Thünen-Institut für Forstgenetik
z.H. Dr. Hilke Schröder
Sieker Landstraße 2
22927 Großhansdorf
Mail: hilke.schroeder@thuenen.de

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