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Ersatzbau Fischereiforschungsschiff „Walther Herwig“

Voraussichtlich im Jahr 2027 erhalten die Fischereiforschungsinstitute des Thünen-Instituts ein neues Forschungsschiff. Es wird das in die Jahre gekommene Fischereiforschungsschiff Walter Herwig III ersetzen. Eignerin des Schiffes ist die Bundesrepublik Deutschland, Nutzer das Thünen-Institut, Reederin die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
 
Die Planungen für den Ersatz des größten Forschungsschiffes der Fischereiforschung „Walther Herwig III“ begannen bereits im Jahr 2008. Damals stellte der Haushaltsausschuss der Bundesregierung bis zu 85 Millionen Euro für den modernen Ersatzbau bereit. Geplant war, ein Schiff zu bauen, das leiser, vielseitiger und umweltfreundlicher als sein Vorgänger ist und 30 Jahre zuverlässig eingesetzt werden kann. Die erste, europaweite Ausschreibung gewann die niederländische Damen-Werft, die das Schiff bis 2017 vor allem in Galati, Rumänien, bauen wollte. Allerdings kam es dazu nicht. Nach jahrelangen, zunehmend zäheren Planungen und Verhandlungen, der Aufstockung des Finanzrahmens, einer Vergrößerung des geplanten Schiffes und zahlreichen Verzögerungen trennten sich Auftraggeber und Auftragnehmer schließlich einvernehmlich im Jahr 2021.

Der Bau wurde erneut ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt im Herbst 2023 die deutsche Fassmer-Werft, die schon die beiden kleineren Fischereiforschungsschiffe des Bundes, Solea (2004) und Clupea (2012) gebaut hat. Die Kiellegung erfolgte im Dezember 2024 in Klaipeda/Litauen. Die Ablieferung des voraussichtlich gut 240 Millionen Euro teuren Schiffes ist für Oktober 2027 geplant.

Herausragende Merkmale des neuen Schiffes sind der extrem geräuschreduzierte Antrieb, der große zentrale Hangar zusätzlich zum Hydrografiehangar, fünf Fischerei-Kurrwinden, die einen schnellen Wechsel zwischen demersaler und pelagischer Fischerei sowie Twintrawling ermöglichen, sowie die Möglichkeit, den Antrieb auf besonders umweltfreundliches „grünes“ Methanol und damit auf einen CO2-neutralen Betrieb umzurüsten.

Wir werden auf dieser Seite in unregelmäßigen Abständen über den Planungs- und Baufortschritt berichten.


Technische Daten

SchiffstypMehrzweck-Forschungsschiff, Heckfänger mit Aufschleppe
KlassezeichenDNV+ 100 1A RESEARCH VESSEL, E0, ICE(1C), NAUT(NAV), SPS, BWM(T), DYNPOS(AUT), SILENT-R, COMF(V-2),COMF(C-2), FUEL READY(LFL(Ti,MEc), BATTERY(POWER), (Rumpf und Ruder Eisklasse ICE(1B))
Länge über alles88,00 m
Breite über alles18,40 m
Tiefgang (max.)6,20 m
Bruttoraumzahlca 5400 BRZ
Motorenleistung2600 kW elektrische Antriebsleistung
Geschwindigkeit Marschfahrt 11 kn, Höchstgeschwindigkeit ≥ 13 kn
Besatzung24 Personen (+ 1 Reserve/Arzt)
Wissenschaft21 Personen
Wissenschaftliche Räume10 Laboratorien (großes Fischlabor, kleines Fischlabor, Feinlabor mit Messraum, Chemielabor, Hydrografie-Messraum, Benthos-/Mehrzwecklabor, Plankton-/Mehrzwecklabor, wissenschaftliche Werkstatt, IT-Raum, Akustikzentrale), 2 Hangare, Observerbox, Reinseewasserraum
BauwerftFassmer, Berne
Indienststellungvoraussichtl. Oktober 2027
HeimathafenBremerhaven
IMO-Nr1061178
Reisedauer2 bis 7 Wochen
Seetage pro Jahrum 280

Kontakt

Institut für Seefischerei
Institut für Ostseefischerei
Dr. Gerd Kraus
Telefon
+49 471 94460 100
gerd.kraus@thuenen.de
Institut für Seefischerei
Institut für Ostseefischerei
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