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Altersstruktur

Der demografische Wandel betrifft in unterschiedlichen Ausprägungen alle Regionen in Deutschland. Seit vielen Jahren stehen ländliche Räume ganz besonders im Interesse von Forschung und Politik, weil sich hier – insbesondere durch die Abwanderung jüngerer Einwohner*innen und die insgesamt steigende Lebenserwartung – Verschiebungen zwischen den Altersgruppen ergeben.

Die Abbildung stellt die Altersstruktur nicht-ländlicher sowie verschiedener Typen ländlicher Räume im Jahr 2019 dar. Den sieben unterschiedenen Altersgruppen liegen Annahmen über Wanderungsanlässe zugrunde, die in bestimmten Lebensphasen gehäuft auftreten: So spricht die Wanderungsforschung manchmal von Bildungswanderungen (18 bis unter 25 Jahre), Berufseinstiegswanderungen (25 bis unter 30 Jahre), Familienwanderungen (unter 18 sowie 30 bis unter 50 Jahre), Wanderungen zu Beginn der zweiten Lebenshälfte (50 Jahre bis unter 65 Jahre) sowie von Ruhestands- oder Alterswanderungen (ab 65 Jahre).

Die Abbildung zeigt, wie wichtig es ist, nicht nur zwischen ländlichen und nicht-ländlichen Räumen zu unterscheiden, sondern insbesondere innerhalb ländlicher Räume zu differenzieren. Die stärkste Alterung – gemessen am Anteil der 65-Jährigen und Älteren – weisen im Mittel ländliche Räume mit einer weniger guten sozioökonomischen Lage auf. Hier ist etwa jede*r Vierte in dieser Altersgruppe. Bei den Jüngeren fallen vor allem die Werte für die 18- bis unter 30-Jährigen ins Auge: Ihre Anteile sind in den nicht-ländlichen Räumen höher als in allen ländlichen Regionen – bedingt vor allem durch altersselektive Zuwanderung zu Ausbildungszwecken. Insgesamt erscheinen die Unterschiede zwischen den einzelnen Raumtypen aber als weniger gravierend, als öffentliche Debatten über Abwanderung und Alterung manchmal vermuten lassen.

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