Für das europäische Forschungsprojekt TransformDairyNet zu kuhgebundener Kälberaufzucht führt das Thünen-Institut für Ökologischen Landbau in Trenthorst aktuell eine Online-Befragung durch. Gesucht werden sowohl Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich für das Verfahren interessieren, eventuell schon Erfahrung mit dieser Aufzuchtform haben als auch solche, die ihr skeptisch gegenüberstehen. „Es geht darum, möglichst viele Perspektiven und Erfahrungen einzusammeln, um Wissenslücken zu identifizieren und praxistaugliche Lösungen zu finden“, sagt Kerstin Barth aus Trenthorst, die ein entsprechendes Arbeitspaket im Verbundprojekt leitet.
Kuhgebundene Kälberaufzucht wird seit vielen Jahren in Trenthorst erforscht. Aufgrund dieser Expertise wirkt das Institut nun in einem europäischen Projekt zum Thema mit, an dem 26 Partner*innen aus 14 Ländern beteiligt sind. Dabei handelt es sich um Landwirt*innen, Forschungseinrichtungen und Universitäten, Zuchtorganisationen und ähnliche Branchenvereinigungen. Die Trenthorster koordinieren das Arbeitspaket, in dem das vorhandene Wissen und empfehlenswerte Praktiken zur kuhgebundenen Kälberaufzucht zusammengetragen werden. Zudem sollen Wissenslücken ermittelt und Gründe identifiziert werden, die eine weitere Verbreitung des Verfahrens verhindern. Neben der Befragung von Praktikerinnen und Praktikern gibt es dazu auch Stakeholder-Workshops. Diese werden entweder vom Thünen-Institut oder von den National Innovation Practice Hubs der Partnerländer veranstaltet.
Die aktuelle Online-Befragung ist die erste im Projekt. Die Ergebnisse sollen auch dazu führen, dass die Landwirt*innen, die im Projekt an lebenden Laboren mitarbeiten, besser unterstützt werden können. Darüber hinaus sollen Empfehlungen für die Beratung, Wissenschaft und Politik abgeleitet und Werkzeuge entwickelt werden, die Betriebe unterstützen, die in die kuhgebundene Kälberaufzucht einsteigen möchten.
Die Umfrage richtet sich an alle, die direkt oder indirekt in der Milchviehhaltung tätig sind – sei es als Besitzerin oder Mitarbeiter eines Milchviehbetriebs, als Beraterin oder Tierarzt. „Ihre Teilnahme wird uns dabei helfen, wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen, mit denen wir die Entwicklung von nachhaltigen und effizienten Praktiken im Sektor fördern können“, betont Kerstin Barth und ruft potenzielle Teilnehmende dazu auf: „Gestalten Sie die Zukunft der Milchviehhaltung aktiv mit!“
