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Institut für

OL Ökologischen Landbau

Projekt

Mobiles Hühner ForschungsZentrum (MHFZ)


Federführendes Institut OL Institut für Ökologischen Landbau

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Mobiles Hühner ForschungsZentrum (MHFZ)

Für die Beantwortung von Forschungsfragen zur Fütterung und Herkunft von Hühnern wurde am Thünen-Institut für Ökologischen Landbau ein spezielles Haltungssystem in Eigenregie entwickelt und gebaut.

Hintergrund und Zielsetzung

Hühner werden in der Praxis üblicherweise in großen Beständen von 100en oder 1.000en Tieren gehalten. Für die Forschung hingegen sind viele kleinere Tiergruppen vorteilhafter, da die Erhebung der Daten exakter erfolgen kann. Einerseits vereinfachen kleinere Gruppen durch ihre Übersichtlichkeit die Kontrolle der Tiere. Andererseits können  Parameter wie Futteraufnahme und Legeleistung nur auf Gruppenbasis erhoben werden, weshalb zur Absicherung von Ergebnissen mehrere Gruppen je Versuchsvariante benötigt werden. Für Versuche unter ökologischen Haltungsbedingungen kommt noch hinzu, dass allen Tieren Zugang zu Grünauslauf gewährt werden muss. Diesen für viele kleine Hühnergruppen anzubieten stellt eine Herausforderung dar.

Unser Ziel war es daher, ein Haltungssystem für Versuche zum Vergleich von Fütterungsvarianten und Hühner-Herkünften speziell für den Einsatz unter ökologischen Haltungsbedingungen zu entwickeln.

Vorgehensweise

Im Winter 2015/2016 begannen die Vorbereitungen und Planungen, und im Frühjahr 2016 baute die Werkstatt des Thünen-Instituts für Ökologischen Landbau in Trenthorst nach Plänen von Ralf Bussemas die ersten beiden Einheiten des Mobilen Hühner ForschungsZentrums, kurz MHFZ. Neben den oben genannten Anforderungen der vielen, kleinen Gruppen und der Möglichkeit allen Gruppen vergleichbaren Grünauslauf bieten zu können, sollte das MBFZ auch leicht versetzbar und gut zu reinigen sein.

Ergebnisse

In seiner mittlerweile fertiggestellten Vollversion besteht das MHFZ aus acht Einheiten, wobei in jeder Einheit vier Gruppen von je 20 Masthühnern, oder 2 Gruppen von je 20 Legehennen untergebracht werden können. Jede Gruppe wird separat gefüttert und hat Zugang zu ihrem eigenen Auslauf. Zum Schutz der Tiere vor Prädatoren und als Vorbeugung einer Vermischung der Versuchsgruppen sind die Ausläufe dicht umzäunt und komplett übernetzt. Ist ein Versuch abgeschlossen, wird das MHFZ abtransportiert, teilweise zerlegt, gereinigt und an einem neuen Standort wieder aufgebaut. So können hygienische Probleme und mögliche Nachwirkungen eines Versuchs auf den nächsten vermieden werden, und in jedem Durchgang steht unverbrauchter, frischer Grünauslauf zur Verfügung.

Zum ersten Mal zum Einsatz kam eine erste Version des MHFZ mit nur zwei Einheiten im Projekt „Hühnermast Futterstruktur“, in dem der Effekt von schrotförmigen versus pelletiertem Futter bei zusätzlicher Vorlage von gekeimtem Weizen für Masthühner getestet wurde.

Von 2017-2019 wurden in der nächsten Ausbaustufe des MHFZ mit vier Einheiten sowohl die Hühnermastversuche als auch die Versuche mit Legehennen aus dem BÖLN-Projekt „Behandelte Saatwickenkörner für Monogastrier“  durchgeführt. Für die Unterbringung von Legehennen waren einige Adaptierungen notwendig.

Ab Ende 2020 ist die Vollversion des MHFZ mit acht Einheiten im Einsatz für das Zweinutzungshuhn-Projekt PPILOW und beherbegt erst die dafür gehaltenen Hähne und danach die Legehennen.

Links und Downloads

www.thuenen.de/de/ol/projekte/systeme-der-gefluegelhaltung/huehnermast-futterstruktur/

www.thuenen.de/de/ol/projekte/systeme-der-gefluegelhaltung/behandelte-saatwickenkoerner-fuer-monogastrier/

Zeitraum

1.2016 - 12.2023

Weitere Projektdaten

Projektstatus: abgeschlossen

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