

Institut für
AT Agrartechnologie
Projekt
Standort-spezifische Ökobilanzen für den Energiepflanzenanbau

Potentiale zur Minderung der Freisetzung von klimarelevanten Spurengasen beim Anbau von Energiepflanzen zur Gewinnung von Biogas
Biogas aus Mais zur Energieerzeugung wird kontrovers diskutiert. Die „Teller-Tank-Debatte“ über Biotreibstoffe muss in diesem Sinne gesehen werden; sie wird zum Teil stark emotional geführt. Wir wollen innerhalb unseres Projektes anhand von Messungen und Modellierung die standortspezifischen Umweltauswirkungen des Anbaus von Energiepflanzen quantifizieren. Damit leisten wir einen Beitrag, den gesamtgesellschaftlichen Dialog zum Thema Bioenergie zu versachlichen.
Hintergrund und Zielsetzung
Unser Vorhaben orientiert sich am Klimaschutzprogramm der Bundesrepublik. Es sieht vor, die deutschen Treibhausgasemissionen von 1990 bis 2020 um 40% zu verringern.
Ziel unseres Teilprojektes ist, präzise und verallgemeinerungsfähige Aussagen zu gewinnen:
- Wie hoch sind die Umweltbelastungen, die beim Anbau von Energiepflanzen und den dafür nötigen Betriebsmitteln auftreten, insbesondere in Hinblick auf Klima- und Versauerungseffekte?
- Wie viel Ammoniak und wie viel Lachgas wird beim Einsatz von Gärrückständen an unterschiedlichen Standorten freigesetzt?
- Welche Maßnahmen zur Minderung der Emissionen sind daraus abzuleiten und entstehen dabei Zielkonflikte?
Zielgruppe
Politische Entscheidungsträger sowie Landwirte
Vorgehensweise
Die regionalen Umweltauswirkungen des Anbaus von Energiepflanzen sollen anhand einer lebenszyklus-basierten Analyse für fünf Standorte in Deutschland quantifiziert werden.
Daten und Methoden
Wir nutzen die Emissionsdaten (N2O, NH3, CH4), die unsere Projektpartner beim Aufbringen von Gärresten erheben, um standortspezifische Emissionsfaktoren für die Verwendung in Ökobilanzen (Lebenszyklusanalysen) abzuleiten. Ausgehend vom Stickstoff- und Kohlenstoffgehalt der in den Boden eingebrachten Gärrückstände bestimmen wir über die Zeit aus den Emissionsmessungen der Spurengase integrierte, ortsspezifische Emissionsfaktoren für Ammoniak, Lachgas und Methan.
Unsere Forschungsfragen
Wie groß ist die räumliche und zeitliche Variabilität der Emissionen nach dem Aufbringen von Gärresten?
Wie groß ist der Anteil der Gärreste an den Umweltauswirkungen, speziell an Treibhausgasen und Versauerung, unter Berücksichtigung des gesamten Lebensweges der Energiepflanzen?
Ergebnisse
Zwischenergebnisse veröffentlichen wir projektbegleitend und stellen sie auf Tagungen und Workshops vor. Nach Projektende publizieren wir die Ergebnisse und präsentieren sie auf den Webseiten der einzelnen Projektpartner sowie des Fördergebers.
Thünen-Ansprechperson

Beteiligte externe Thünen-Partner
- Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.
(Müncheberg, Deutschland) - Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
(Kiel, Deutschland) -
Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
(Freising, Deutschland) - Universität Rostock
(Rostock, Deutschland) - Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
(Kiel, Deutschland)
Zeitraum
9.2010 - 6.2015
Geldgeber:

