

Institut für
AK Agrarklimaschutz
Projekt
Nachhaltigkeit von Paludikulturen unter besonderer Berücksichtigung des Stoffhaushalts

Verbundprojekt: Nachhaltigkeit von Paludikulturen (NAPALU) – unter besonderer Berücksichtigung des Stoffhaushaltes; Teilvorhaben 3: THG-Austausch einer niedersächsischen Pilotfläche und Modellierung der Effekte der Standortverhältnisse auf das Pflanzenwachstum
Wie entwickeln sich Biomasseerträge und Treibhausgasaustausch etablierter Paludikulturen in Abhängigkeit von der Nährstoffverfügbarkeit?
Hintergrund und Zielsetzung
Der Großteil der Moore in Deutschland wurde u.a. für die Landwirtschaft entwässert und emittiert aufgrund der Mineralisierung des Torfs durch Mikroorganismen entsprechend große Mengen an Treibhausgasen (THG). Eine Möglichkeit zur Verringerung der THG-Emissionen ist die sogenannte „Paludikultur“, d.h. die Land- oder Forstwirtschaft auf wiedervernässten Moorböden unter naturnahen hydrologischen Bedingungen. Die Vernässung derzeit entwässerter Moorböden mit anschließender Nutzung als Paludikultur führt im Optimalfall zur Konservierung des im Torf gespeicherten Kohlenstoffs bei gleichzeitiger Produktion nachwachsender Rohstoffe. Da bisherige Projekte meist nur die Etablierungsphase des Pflanzenbestands umfassten, stellt sich die Frage nach der längerfristigen Nährstoffversorgung und der damit verbundenen Bestandsentwicklung.
Im Rahmen des vom 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Nachwachsende Rohrstoffe und Bioökonomie e.V. koordinierten Verbundvorhabens NAPALU werden bereits etablierte Niedermoor-Paludikulturen in Bayern und Niedersachsen untersucht, Anbauverfahren optimiert sowie nachhaltige Produkte (weiter-) entwickelt. Ziel der Untersuchungen ist es, die Ertrags- und Qualitätsentwicklung von Rohrkolben, Schilf, Rohrglanzgras und Sumpf-Segge zu ermitteln und dies in einem Pflanzenwachstumsmodell abzubilden. Dabei werden die Auswirkungen von Nährstoffverfügbarkeit und einer möglichen Düngung auf die Biomassequantität und -qualität, den Stoffhaushalt (THG-Austausch und Nährstoffdynamik) und die Biodiversität untersucht. Daneben soll die Wirtschaftlichkeit der Anbauverfahren bewertet werden.
Vorgehensweise
Die Untersuchungen im Projekt finden an Mesokosmen sowie an Versuchsstandorten in Bayern (Freisinger Moos und Langenmoosen) und Niedersachsen (Hohenböken, Bad Bederkesa und Dümmer) statt. Wir führen unsere Messungen zur Hydrologie, zum Pflanzenwachstum und zur Nährstoffverfügbarkeit an den Versuchsstandorten in Niedersachsen durch; die Auswertung umfasst jedoch auch die bayerischen Versuchsstandorte. Dadurch werden wir den Zusammenhang zwischen hydrologischen Verhältnissen, Nährstoffen im Wasser und im Boden sowie den Biomasseeigenschaften besser verstehen. Daneben messen wir am Standort Hohenböken über zwei Jahre den Austausch der Treibhausgase Kohlendioxid, Methan und Lachgas, um den Beitrag von Paludikulturen zum Klimaschutz zu erfassen. Die erhobenen Daten werden für die Weiterentwicklung eines Pflanzenwachstumsmodells genutzt, das langfristig benötigt wird, um Erträge von Paludikulturen unter verschiedenen Standort- und Witterungsbedingungen vorhersagen zu können.
Links und Downloads
Thünen-Ansprechperson

Thünen-Beteiligte
Beteiligte externe Thünen-Partner
- 3N Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V.
(Werlte, Deutschland) - Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
(Weihenstephan, Deutschland) -
Julius Kühn-Institut - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI)
(Quedlinburg, Braunschweig, Groß Lüsewitz, Kleinmachnow, Deutschland) -
Universität Trier
(Trier, Deutschland) -
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
(Kiel, Deutschland)
Geldgeber
-
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
(national, öffentlich)
Zeitraum
11.2022 - 11.2025
Weitere Projektdaten
Projektfördernummer: 2221MT010C
Projektstatus:
läuft
