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Solea, 823. Reise

Dauer der Reise:  9. bis 21. Juni 2023

Fahrtgebiet:  Ostsee

Zweck der Reise:  a) Strategien zur Reduzierung des Dorsch-Beifangs in der Plattfischfischerei
                                       b) Untersuchungen zum Verhalten von Fischen beim Fang

a) Dies ist die letzte in einer Reihe von drei Fahrten (797. Reise, September 2021; 807. Reise, Juni 2022), in der es um die Verbesserung der Selektivität von Schleppnetzen und Steerten geht. Ziel ist es, die Auswirkungen der Maschengeometrie und ihrer Variabilität auf die Selektivität von Grundfischarten in der Ostsee zu verstehen. Auf der Grundlage eines neuartigen Versuchsaufbaus haben wir während der beiden vorangegangenen Fahrten die Selektivitätseigenschaften von Standardsteerten mit zwei Maschengeometrien (Rauten- und Quadratmaschen) sowie von Steerten mit Maschen, die auf einen bestimmten Öffnungswinkel festgelegt sind, untersucht und verglichen.

Die Fixierung der Maschen erfolgt durch einen starren quaderförmigen Rahmen, der an der Unterseite, der Oberseite und den Seiten des Netzes angebracht ist. Die Ergebnisse der vorangegangenen Fangreisen bestätigen die Erwartung, dass Steerte mit quadratischer Maschengeometrie deutlich fängiger für Plattfischarten sind als Steerte mit Rautenmaschen. Auch zeigte sich, dass Dorsche – anders als Plattfische – in Netzen mit offener Maschengeometrie eher entkommen können.

Auf dieser Reise wird untersucht, wie die Erkenntnisse der beiden genannten Reisen im Fischereimanagement genutzt werden können, um die Größen- und Artenselektivität in der Ostsee zu verbessern. Insbesondere soll untersucht werden, wo die Grenzen der Selektivität von Steerten bei der Verringerung des Dorschbeifangs in der Plattfischfischerei liegen.

b) Traditionell wird die Selektivität von Schleppnetz-Steerten anhand etablierter Methoden der Datenerhebung bewertet. Die Fangdaten liefern direkte oder indirekte (quantitative) Informationen über Fische, die durch die Maschen des Steerts entkommen. Diese Daten werden anschließend ausgewertet, um die durchschnittliche Größenauswahl des Steerts zu schätzen. Die mit herkömmlichen Methoden ermittelten Größenauswahlkurven sind zwar ein wichtiges Instrument für die Bestandsbewirtschaftung, liefern aber keine detaillierten Informationen, die mit dem Verhalten der Fische in Verbindung gebracht werden können (z. B. räumliche Präferenzen oder Bewegung der Fische beim Versuch, durch die Maschen des Steerts zu entkommen). Die Verfügbarkeit von Versuchssteerten mit selektiven Netzen wird genutzt, um das Verhalten von Fischen im Steert mithilfe von Videoaufnahmen systematisch zu untersuchen.

Wissenschaftliche Fahrtleitung:

Institut für Ostseefischerei
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