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Walther Herwig III, 431. Reise

Dauer:  30. September bis 15. November 2019

Fahrtgebiet:  Nordatlantik

Zweck der Reise:  Bestandsuntersuchungen an grönländischen Grundfischbeständen und ozeanographisch/klimatologische Untersuchungen

Das Forschungsprogramm umfasst fischereibiologische Untersuchungen der grönländischen Kabeljau- und Rotbarschbestände sowie anderer ökologisch wichtiger Grundfischarten. Sie dienen als Grundlage für die Entwicklung von verbesserten Management- und Nutzungsstrategien. Ziel der ozeanographischen Untersuchungen ist die Durchführung von CTD casts an ausgewählten Fischereipositionen und Transekten bzw. internationalen Standardpositionen.

  1. Untersuchungen zur Dynamik des Kabeljaubestandes: Wir rechnen mit einer Anzahl von etwa 100 durchzuführenden Hols. Entsprechend früherer Untersuchungen werden 50 Prozent dieser Hols flächenproportional auf die in der Abbildung definierten Teiluntersuchungsgebiete (Strata) verteilt. Die Aufteilung der restlichen Hols erfolgt proportional nach der mittleren historischen Häufigkeit der Kabeljau in den Strata.
  2. Untersuchungen zur Dynamik der Rotbarschbestände: Die Aufnahme von Daten über die Artenzusammensetzung, Länge, Gewicht, Otolithen, Geschlechterverteilung und Geschlechtsreife der Bankrotbarsche (Sebastes norvegicus) und der Tiefseerotbarsche (S. mentella) soll eine grobe Einschätzung der Bestandssituation ermöglichen. Während der Bankrotbarsch-Bestand in den vergangenen 15 Jahren starke Verluste um 95 Prozent verzeichnete, waren seit 1993 juvenile Tiefseerotbarsche < 30 cm vor Ostgrönland sehr häufig. lhr Überleben und Wachstum werden die Erträge der traditionellen Rotbarschfischerei in den kommenden Jahren bestimmen.
  3. Untersuchungen zur Grundfischgemeinschaft: Für sämtliche gefangenen Fischarten werden Daten über Anzahl, Gewicht und Länge aufgenommen, um zusätzliche Informationen über die Auswirkung der physikalischen Umweltparameter und Fischereiaktivitäten in dem Seegebiet vor Grönland zu erhalten. Auf der Basis von Modellierungen ist der Fischereiaufwand als ein wesentlicher Wirkungsfaktor der drastischen Verluste sämtlicher Grundfischarten identifiziert worden.
  4. Hydroakustische Untersuchungen: Hydroakustische Aufnahmen der Bodenfische dienen dazu, zusätzliche Informationen über den Kabeljaubestand zu erhalten, vor allem in Gebieten, in denen wegen der Bodenbeschaffenheit oder aus zeitlichen Gründen nicht getrawlt werden kann.
  5. Ozeanographische Untersuchungen: Die ozeanographischen Messungen ermitteln auf jeder Fischereiposition die örtlichen Temperatur- und Salzgehaltsprofile bis in die bodennahe Wasserschicht. Zusätzlich sollen entlang der Hydroakustikschnitte CTD-Messungen durchgeführt werden.

Ein See-Tagebuch informiert über den Verlauf der Reise.

Wissenschaftliche Fahrtleitung:

Institut für Seefischerei
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