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Walther Herwig III, 428. Reise

Dauer:  8. Juli bis 6. August 2019

Fahrtgebiet:  Nordsee; Deutsche Bucht

Zweck der Reise:  Internationalen Bottom Trawl Survey (IBTS Q3) und German Small-scale Bottom Trawl Survey (GSBTS)

Die Reise ist der deutsche Beitrag zum Internationalen Bottom Trawl Survey (IBTS Q3), der jeweils im 1. und 3. Quartal von Schiffen mehrerer Nationen durchgeführt wird und die gesamte Nordsee abdeckt. Weiterhin werden im Rahmen des German Small-scale Bottom Trawl Survey (GSBTS) mehrere Standarduntersuchungsgebiete („Boxen“) in der mittleren und nördlichen Nordsee beprobt.

Der IBTS dient der Untersuchung der Bodenfischbestände. Nordseeweit werden standardisierte Grundschleppnetzfänge mit einem hoch stauenden Scherbrettnetz vom Typ GOV auf adulte und juvenile Fische durchgeführt, um Daten zur Berechnung von Bestandsindizes für kommerzielle und nichtkommerzielle Arten zu erheben. Der räumliche Schwerpunkt des auf der Reise zu leistenden Anteils liegt in der Deutschen Bucht.

Der GSBTS beprobt mit demselben Fanggerät kleinräumig die Bodenfisch-Gemeinschaften. Parallel werden das Epibenthos (mittels 2 m-Baumkurre), die Infauna (per van Veen-Greifer) und Sedimente untersucht, sowie hydrographische und meereschemische Parameter erfasst. Zusammen mit dem parallel durchgeführten GSBT-Survey der „Solea“ werden nordseeweit insgesamt 12 Untersuchungsgebiete in regional typischen Habitaten abgedeckt.

Zeitreihen-Analysen über mehrere Dekaden der Surveydauer ermöglichen es, langfristige Veränderungen in den Faunengemeinschaften zu erkennen, insbesondere im Zusammenhang mit klimatischem Wandel und anderen menschlichen Einflüssen.

Zusätzliche Aufgaben der Fahrt:

  • FishGenome-Projekt
    Im Rahmen des EU-Tenders FishGenome werden Wasser-, Sediment- und Fischgewebeproben genommen. Aus diesen Proben sollen Umwelt-DNA (eDNA) extrahiert und daran die vorkommenden Fischarten ermittelt werden. Durch Abgleich mit den parallel durchgeführten Fischerei-Hols soll herausgefunden werden, ob gleichwertige qualitative oder perspektivisch sogar quantitative Aussagen anhand von eDNA-Analysen möglich sind, um damit gegebenenfalls zukünftig konventionelle Fisch-Surveys zu ergänzen. Für unsere spanischen Projektpartner (CSIC u. a.) wird von Kabeljau und Seehecht Fischgewebe entnommen und für genetische Untersuchungen zur Verfügung gestellt.
  • Fischprädation von Tintenfischen
    Um den Räuberdruck von Tintenfischen auf Nordseefische zu analysieren, werden ihre Häufigkeiten (Abundanzen) und Mageninhalte untersucht. Dabei sollen mikroskopische und genetische Identifizierungen von Beuteorganismen kombiniert werden.

Reisebericht (PDF, englisch)

Wissenschaftliche Fahrtleitung:

Institut für Seefischerei
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