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© Anja Bunge / Thünen-Institut
Institut für

FI Fischereiökologie

Projekt

CHEMSEA-Projekt: Chemische Kampfstoffmunition im Meer


Federführendes Institut FI Institut für Fischereiökologie

© Shirshov Institut für Ozeanologie, Russland

Gefährden Munitionsaltlasten aus dem Zweiten Weltkrieg das Ökosystem der Ostsee? Um diese Frage zu beantworten, untersuchen wir im Rahmen des EU-Projekts CHEMSEA den Gesundheitszustand des Ostseedorsches in Versenkungsgebieten für chemische Kampfstoffmunition. 

Hintergrund und Zielsetzung

Kurz vor und in den Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden Zehntausende von Tonnen chemischer Kampfstoffmunition and chemischer Kampfstoffe in der Ostsee versenkt. Bei diesen Altlasten des Krieges handelt es sich z. T. um Substanzen, die auch heute noch eine Gefahr für das Ökosystem der Ostsee darstellen können. Im von der EU geförderten CHEMSEA-Projekt hat das Thünen-Institut für Fischereiökologie mit Projektpartnern untersucht, wie sich die versenkten Kampfstoffe auf den Gesundheitszustand von Fischen in der Ostsee auswirken.

Vorgehensweise

Auf fünf Ausfahrten mit dem Fischereiforschungsschiff Walther Herwig III haben Wissenschaftler von 2011 bis 2013 Dorsche (Gadus morhua) auf eine breite Palette von Gesundheits- und Fitnessparametern untersucht - und zwar sowohl in den Hauptgebieten für versenkte chemische Kampfstoffe im Bornholmbecken und Gotlandbecken, als auch in Verdachtsgebieten und unbelasteten Vergleichsgebieten in der westlichen und östlichen Ostsee. Die Untersuchungen konzentrierten sich auf äußerlich sichtbare Krankheiten, Parasiten, pathologische Leberveränderungen und Fitness-Indizes. Das Thünen-Institut für Fischereiökologie leitete die Untersuchungen.

Unsere Forschungsfragen

Zeigen Dorsche aus Versenkungsgebieten für chemische Kampfstoffe einen schlechteren Gesundheitszustand und eine geringere Fitness als Fische aus unbelasteten Vergleichsgebieten?

Lassen sich mögliche Veränderungen im Gesundheitszustand und der Fitness von Dorschen aus Versenkungsgebieten durch eine Belastung mit chemischen Kampfstoffen erklären?

Ergebnisse

Dorsche aus dem Hauptversenkungsgebiet für chemische Kampfstoffmunition und chemische Kampfstoffe östlich von Bornholm wiesen einen schlechteren Gesundheistzustand und niedrigere Fitnesswerte auf als Fische aus unbelasteten Vergleichsgebieten der westlichen und östlichen Ostsee. Dorsche aus anderen bekannten und vermuteten Versenkungsgebieten zeigten jedoch keine Unterschiede zu Fischen aus den Vergleichsgebieten.   

Links und Downloads

www.chemsea.eu

Zeitraum

6.2011 - 3.2014

Weitere Projektdaten

Projektfördernummer: Baltic Sea Region Programme 2007-2013, Projekt 069
Projektstatus: abgeschlossen

Publikationen

  1. 0

    Barsiene J, Butrimaviciene L, Grygiel W, Lang T, Michailovas A, Jackunas T (2014) Environmental genotoxicity and cytotoxicity in flounder (Platichthys flesus), herring (Clupea harengus) and Atlantic cod (Gadus morhua) from chemical munitions dumping zones in the southern Baltic Sea. Mar Environ Res 96:56-67, DOI:10.1016/j.marenvres.2013.08.012

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