Weiter zum Inhalt
Zahlen & Fakten

Ökolandbau in Zahlen

Heike Kuhnert | 13.07.2023


BW Institut für Betriebswirtschaft

Wie viele Biobetriebe gibt es in Deutschland? Welche Bundesländer liegen beim Anteil der ökologisch bewirtschafteten Flächen vorn, welche hinten? Und wie steht Deutschland im europaweiten Vergleich da?

Nach offiziellen Angaben wirtschafteten Ende 2022 in Deutschland 36.912 Betriebe nach den Vorgaben des ökologischen Landbaus auf insgesamt nahezu 1,86 Millionen Hektar. Der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche beträgt somit rund 11 Prozent, der Anteil der Ökobetriebe an allen Betrieben 14 Prozent (BMEL 2023).

Von ganz klein bis ganz groß

Der durchschnittliche Ökobetrieb bewirtschaftet 50 Hektar, wobei eine sehr große Spannweite innerhalb der Betriebe besteht. Zur Gruppe der Ökobetriebe gehören Betriebe mit Spezialkulturen wie Wein auf wenigen Hektar Anbaufläche oder auch Betriebe mit Mutterkuhhaltung auf über 1.000 Hektar. Letztere sind vor allem in den östlichen Bundesländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern auf eher kargen und von Grünland geprägten Standorten zu Hause.

Ökolandbau ist regional unterschiedlich bedeutsam

Die Bedeutung des ökologischen Landbaus variiert regional beträchtlich. Der relative Flächenanteil reichte im Jahr 2022 von knapp 21 Prozent im Saarland, knapp 17 Prozent in Brandenburg und Hessen bis zu knapp 6 Prozent in Niedersachsen. In absoluten Zahlen betrachtet liegen die Schwerpunkte der ökologischen Wirtschaftsweise in Süddeutschland und im Nordosten: 2022 wurden in Bayern 415.528 Hektar und in Baden-Württemberg 203.592 Hektar ökologisch bewirtschaftet; in Brandenburg betrug die Ökolandbaufläche 217.410 Hektar und in Mecklenburg-Vorpommern 199.694 Hektar. Auf diese vier Bundesländer entfällt mehr als die Hälfte (knapp 56 Prozent) der ökologisch bewirtschafteten Fläche in Deutschland (BMEL 2023).

Gründe für regionale Unterschiede

Ökologisch bewirtschaftete Flächen liegen schwerpunktmäßig in Bayern und Baden-Württemberg, gefolgt von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Besonders in diesen Bundesländern aber auch bundesweit wird Ökolandbau besonders auf ertragsschwächeren Standorten mit einem hohen Anteil an Dauergrünland betrieben. Die Pachtpreise für Land sind dort eher niedrig und extensiv wirtschaftende Landwirtschaftsbetriebe kommen relativ häufig vor. Diese Bedingungen erleichtern eine Umstellung auf die ökologische Wirtschaftsweise, bei der auf den Einsatz von Mineraldüngern und chemischen Pflanzenschutzmitteln verzichtet wird. Die mit der Umstellung auf Ökolandbau einhergehenden Ertragsrückgänge und ökonomischen Einbußen sind daher vergleichsweise geringer als bei intensiv wirtschaftenden Landwirtschaftsbetrieben auf Hochertragsstandorten.

Interessante Einblicke in die regionale Situation des Ökolandbaus in Deutschland geben die Beiträge von Alvermann und Timm: Ökolandbau regional – Bio2030 Mitmach-Tagungen.

Ökolandbau EU-weit betrachtet

Nach den Angaben von Eurostat (2022) umfasste die ökologisch bewirtschaftete Fläche in der EU-27 in 2020 insgesamt 14,7 Millionen Hektar. Dies entspricht einem Anteil von gut 9 Prozent an der gesamten Landwirtschaftsfläche der 27 EU-Länder. Deutschland liegt in Bezug auf den Öko-Anteil im Mittelfeld der EU-Länder. Mit über 25 Prozent weist Österreich den höchsten Anteil an ökologisch bewirtschafteter Fläche auf, gefolgt von Estland und Schweden, Italien und Tschechien.

Dossier

Gartenbau

Der Gartenbau zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Produkten und Produktionssystemen aus. In den Sparten Gemüse-, Obst-, Zierpflanzen-, Baumschul- und Staudenbau werden hunderte verschiedene Pflanzenarten kultiviert. Dabei wird im Vergleich zum Ackerbau – bezogen auf die Fläche – eine sehr hohe Wertschöpfung erzielt.

Mehr erfahren
Gartenbau

Nach oben