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Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
© Thünen-Institut
Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
Institut für

WF Waldwirtschaft

Holzvorratsbilanz

In EFA-Tabelle A 2a werden die Holzvorratsänderungen im Berichtsjahr ausgewiesen. Für jede Waldflächenkategorie geht der Nettozuwachs als Zugangsgröße zum Anfangsbestand des stehenden Holzvorrats ein. Abgangsgrößen sind Holzentnahme und unwiederbringliche Verluste. Unter der Position unwiederbringliche Verluste werden alle sonstigen Minderungen des Holzvorrates zusammengefasst, die nicht unter der Position Holzentnahme verbucht wurden. Hierunter subsumiert sich insbesondere das nicht verwertete Derbholz aus Endnutzungen, Pflegemaßnahmen und Läuterungen sowie unverwertete Holzmengen auf Grund von Windwurf sowie aufgrund von Katastrophen (z. B. Waldbränden).

Die statistische Umklassifizierung ist eine Umbuchungsgröße, die durch einen Flächenübergang zwischen AWS- und NAWS-Waldflächen bedingt ist. Die physische Holzvorratsbilanz bezieht sich auf die in der physischen Waldflächenbilanz ausgewiesenen Flächen.

Komplementär zur Bewertung des Waldbodens in EFA-Tabelle A 1b beinhaltet EFA-Tabelle A 2b die monetäre Bewertung des Holzvorrats auf den Flächenkategorien Waldfläche die für die Rohholzproduktion zur Verfügung steht (AWS-Waldfläche) und sonstige bestockte Flächen die für die Rohholzproduktion zur Verfügung stehen.

Physische Holzvorratsbilanz

Physische Holzvorratsbilanz (EFA-Tabelle A 2a):
Entwicklung des Holzvorrats in 1.000 m³ mit Rinde, unterteilt nach Waldflächen die für die Rohholzproduktion zur Verfügung stehen und Waldflächen die für die Rohholzproduktion nicht zur Verfügung stehen.

Physische Holzvorratsbilanz (EFA-Tabelle A 2a):
Entwicklung der Flussgrößen des Holzvorrats in 1.000 m³ mit Rinde auf Waldflächen die für die Rohholzproduktion zur Verfügung stehen: Nettozuwachs, Holzentnahme, unwiederbringliche Verluste (=eingeschlagenes, aber nicht verwertetes Holz) und statistische Umklassifizierung (=Holzvorrat auf Waldflächen die z.B. aus naturschutzfachlichen Gründen stillgelegt wurden)

Monetäre Holzvorratsbilanz

Monetäre Holzvorratsbilanz (EFA-Tabelle A 2b):
Entwicklung des Werts des Holzvorrats in Millionen Euro, unterteilt nach Waldflächen die für die Rohholzproduktion zur Verfügung stehen und Waldflächen die für die Rohholzproduktion nicht zur Verfügung stehen.

Monetäre Holzvorratsbilanz (EFA-Tabelle A 2b):
Entwicklung des Werts der Flussgrößen in Millionen Euro auf Waldflächen die für die Rohholzproduktion zur Verfügung stehen sind: Nettozuwachs, Holzentnahme, unwiederbringliche Verluste (=eingeschlagenes, aber nicht verwertetes Holz) und statistische Umklassifizierung (=Holzvorrat auf Waldflächen die aus naturschutzfachlichen Gründen stillgelegt wurden). Unwiederbringliche Verluste werden nicht ökonomisch bewertet.

Veröffentlichungen

  • Seintsch B, Englert H, Dieter M (2020) Kalamitäten führen zu forstlichem "Rekordergebnis" : Ergebnisse der Forstwirtschaftlichen Gesamtrechnung 2018: Großer Produktionswert und hoher Unternehmensgewinn. Holz Zentralbl 146(27):506-507 PDF Dokument (nicht barrierefrei) 1884 KB
  • Rosenkranz L, Englert H, Seintsch B (2019) European forest accounts for Germany - Quality of data bases and accounting methods. Allg Forst Jagdzeitg 190(1-2):31-52
  • Rosenkranz L, Englert H, Seintsch B (2018) Die Bewertung des Holzvorrats in der Waldgesamtrechnung. AFZ Wald 73(23):11-13
    PDF Dokument
  • Rosenkranz L, Englert H, Jochem D, Seintsch B (2018) Methodenbeschreibung zum Tabellenrahmen der European Forest Accounts und Ergebnisse der Jahre 2014 und 2015: Abschlussbericht Teilprojekt 3. 2. revidierte Fassung. Braunschweig: Thünen-Institut, 86 p
    PDF Dokument

Methodik

Physische Waldflächenbilanz

Der Ausgangspunkt für die physische Waldflächenbilanz sind die Flächenangaben der Bundeswaldinventur (BWI 2012). Diese werden in Waldflächen die für die Holzproduktion zur Verfügung stehen (AWS-Waldfläche) und Waldflächen die für die Holzproduktion nicht zur Verfügung stehen (NAWS-Waldfläche) eingeteilt.

Die NAWS-Waldfläche setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Zunächst wird der Sockel der NAWS-Waldfläche aus der BWI 2012 berechnet. Dieser Sockel entspricht der nicht-begehbaren Fläche sowie der Holzbodenfläche, auf der die Holznutzung z.B. aus naturschutzfachlichen Gründen nicht zulässig oder nicht zu erwarten ist. Darüber hinaus wird für die Fortschreibung der NAWS-Waldfläche eine jährliche Abfrage der Bundesländer zu den im Berichtsjahr ausgewiesenen Totalschutzflächen durchgeführt. Die NAWS-Waldfläche setzt sich demnach aus einem über die Jahre konstanten Sockel aus der BWI 2012 sowie der sich im Zeitverlauf ändernden Totalschutzflächen zusammen.

Die AWS-Waldfläche wird aus der Gesamtwaldfläche der BWI abzüglich der NAWS-Waldfläche berechnet. Grundlage der Berechnung der AWS-Waldflächenänderungen für die EFA ist anschließend die jährliche Erstaufforstungs-/ Waldumwandlungsflächenabfrage bei den Ländern sowie Angaben zur Neuwald- und Waldumwandlungsflächen der BWI 2012. Dabei ist zu beachten, dass nur die amtlich registrierten Erstaufforstungen/Waldumwandlungen in den Meldungen der Länder enthalten sind. Waldflächenänderungen, die bereits im Rahmen von Landschafts- oder Grünflächenplänen genehmigt wurden sind nicht enthalten. Stilllegungsflächen werden erst seit dem Jahr 2014 von den Ländern berichtet.

Die sonstigen bestockte Flächen verfügbar für die Rohholzproduktion (hier: Fläche der Kurzumtriebsplantagen) werden der aktuellen Erhebung der Bodennutzungsarten im Rahmen der Landwirtschaftszählung (STBA F 3 R 2.1.1) entnommen. Die Erhebung der Bodennutzungsarten wird vom StBA im dreijährigen Turnus durchgeführt. In den Zwischenjahren wird die Fläche der Kurzumtriebsplantagen fortgeschrieben.

Monetäre Waldflächenbilanz

Der Waldbodenwert wird mit der Bodenertragswertberechnung nach Faustmann (1849) durchgeführt. Die im Laufe des Bestandeslebens anfallenden Aufwendungen und Erträge, werden bei der Bodenertragsbewertung auf den Zeitpunkt der Produktionszeit bezogen. Hierbei wird der Anbau der stets gleichen Baumart sowie die Konstanz der Erträge, Aufwendungen und Bodenleistungsfähigkeit unterstellt. Es wird ein nach den bundesdurchschnittlichen Anteilen der vier Holzartengruppen (Buche, Eiche, Fichte, Kiefer) gewichteter, mittlerer Bodenertragswert pro Hektar ermittelt. Unter der Annahme, dass nicht bewirtschafteter Wald aus forstökonomischer Sicht keinen Nutzenwert hat, wird der so berechnete durchschnittliche Wert eines Hektars Waldboden ausschließlich auf die AWS-Waldfläche hochgerechnet.

Ansprechpartner - MitarbeiterInnen

Dr. Lydia Rosenkranz


Institut für Waldwirtschaft

Leuschnerstraße 91
21031 Hamburg-Bergedorf
Telefon
+49 40 739 62 313
E-Mail
lydia.rosenkranz@thuenen.de

Wissenschaftlerin


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