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Institut für

OF Ostseefischerei

Ungewöhnlicher Gast in der Ostsee

Ein kapitaler Schwertfisch (Xiphias gladius) ist heute morgen von Fischer Jörg Bernier aus Redentin bei Wismar gefunden worden. Das 2,35 m lange und knapp 100 kg schwere erwachsene Tier hat sich offenbar bereits tot mit dem 90 cm langen Schwert in einer der Reusen verfangen, die der Fischer in ca. 2 m Wassertiefe in der Wismarbucht gestellt hatte. Zum Verzehr war der Irrgast nicht mehr geeignet. Das Tier wurde, wie ein 2010 bei Zingst angespülter Schwertfisch, den Präparatoren des Meeresmuseums Stralsund übergeben.

© Thünen-Institut/T Hogh

Schwertfisch, gefunden in der Ostsee bei Wismar (Juli 2020).

© Thünen-Institut/T Hogh

Fischer Jörg Bernier aus Redentin bei Wismar mit dem Schwertfisch (Juli 2020).

© Thünen-Institut/T Hogh

Schwertfisch, gefunden in der Ostsee bei Wismar (Juli 2020).

Schwertfische gehören zu den schnellsten Wasserlebewesen und können bis 100 km/h schnell schwimmen. Sie sind typische ozeanische Räuber, die sich optisch orientieren (dieses Exemplar hatte einen Augendurchmesser von 5 cm). Sie können ihre Körpertemperatur anders als die meisten Fische in Grenzen konstant halten (partiell endotherm) und leben auch in kälteren Gewässern. In der Ostsee sind in den letzten 10 Jahren zwei oder drei Exemplare gefunden worden, die sich aus dem offenen Nordostatlantik verschwommen haben. Nur fünf der ungefähr 30 Schwertfische, die seit 1822 aus der südlichen Ostsee berichtet wurden, wurden lebend gefangen.

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