Klimagerecht essen

Hintergrund und Zielsetzung

Mit welcher Klimawirkung Ernährung einhergeht, wird durch zahlreiche Stationen entlang der Wertschöpfungskette beeinflusst: Primärproduktion, Lebensmittelverarbeitung, Distribution und Handel bis hin zum Endverbrauch sind Ansatzpunkte für Klimaschutz und einer Eindämmung des Klimawandels. Durch Ernährungsentscheidungen und -verhalten tragen Verbraucherinnen und Verbraucher somit dazu bei, dass Klimaziele erreicht werden können. Aber obwohl es bereits viele Informationen zu klimagerechtem Ernährungsverhalten gibt, zeigt die Praxis, dass dieses noch zu wenig oder zu selten umgesetzt wird.Motivation und Wissen über eine klimagerechte Ernährung sind nicht die einzigen Faktoren, die das Ernährungsverhalten bestimmen. Auch die Ernährungsumgebung beeinflusst, wie ökologisch nachhaltig und sozialverträglich Ernährungsweisen gestaltet sind.

Mit Blick auf Verbraucherinnen und Verbraucher auf der einen Seite und der Gesellschaft auf der anderen Seite ist es deshalb Ziel des Projekts, klimagerechte Ernährung aus der Perspektive von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu erforschen und abschließend Handlungsoptionen für Politik, Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft abzuleiten. Dabei sollen Bedingungen, Umsetzbarkeit, Akzeptanz sowie Hürden und Hilfestellungen für klimagerechte Ernährung im Alltag untersucht werden. Langfristig soll dieses Projekt Veränderungsprozesse im Bereich Ernährung hin zu mehr Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit unterstützen, damit schädliche Treibhausgasemissionen reduziert werden.

Vorgehensweise

Um die Ziele des Projekts zu erreichen, wird am Thünen-Institut für Marktanalyse zunächst der Forschungsstand durch eine umfassende Literaturrecherche ermittelt. Mit Verbraucherinnen und Verbrauchern werden leitfadengestützte Interviews durchgeführt und diese anschließend ausgewertet. In der Praxisphase werden einige Teilnehmende zu einer klimagerechten Ernährung geschult und bei der Umsetzung begleitet. Die gewonnenen Erkenntnisse werden anschließend durch eine Online-Befragung in Deutschland quantifiziert. Abschließend werden Empfehlungen zur Erstellung von praktischen Tipps zur Umsetzung einer klimagerechten Ernährung für verschiedene Zielgruppen gegeben. Ziel ist es außerdem, die Ergebnisse auch international mit Partnerländern zu teilen, um von einem gegenseitigen Austausch profitieren zu können. Ergänzt wird das Projekt durch Expertenworkshops und -interviews.

Das Projekt ist Teil des Verbundvorhabens „Klimagerechte Ernährung aus der Perspektive von Verbrauchern und Gesellschaft (ENKL)“, welches das Thünen-Institut gemeinsam mit dem Max Rubner-Institut durchführt. Das Projekt des Max Rubner-Instituts befasst sich vor allem mit der sozialen Dimension einer klimagerechten Ernährung. Beide Teilprojekte ergänzen sich in inhaltlicher und methodischer Hinsicht und leisten aus ihren unterschiedlichen Blickwinkeln einen gemeinsamen Beitrag zur Förderung klimagerechter und nachhaltiger Ernährung, bei denen verstärkt ökologische, soziale und ökonomische Aspekte berücksichtigt werden.

Die Website des Unterprojektes „Soziale Dimension einer klimagerechten Ernährung“ finden Sie hier:

https://www.mri.bund.de/de/institute/ernaehrungsverhalten/forschungsprojekte/enkl/