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Ökologischer Betrieb
© BLE, Bonn/Thomas Stephan
Ökologischer Betrieb
Institut für

BW Betriebswirtschaft

Projekt

Integrierte Ansätze für nachhaltige Ökosystem-Dienstleistungen im Ostseeraum


Federführendes Institut BW Institut für Betriebswirtschaft

Teilnehmer des Projekttreffens 2016
© Svjetlana Stekovic
Teilnehmer des Projekttreffens 2016

MIRACLE - Integrierte Ansätze für nachhaltige Ökosystem-Dienstleistungen in einem sich verändernden Klima

Integration von sozialen Lernprozessen in die Identifizierung und Implementierung von Politikansätzen zur Förderung von Ökosystemdienstleistungen im Ostseeraum

Hintergrund und Zielsetzung

Der Agrar- und der Abwasserentsorgungssektor sind Hauptquellen der Nährstoffanreicherung in der Ostsee. Häufige Überflutungen begünstigen die Nährstoffanreicherungen in der Ostsee und verursachen hohe gesellschaftliche Kosten. Indes sind in diesen Sektoren die Anreize für Stakeholder gering, ihre Beiträge an der Nährstoffanreicherung in Wasser-Ökosystemen zu reduzieren.  Ziel des Projektes ist es, die Effektivität von Governance-Strukturen und Politikmaßnahmen zur Reduzierung von Überschwemmungsrisiken und Nährstoffanreicherungen in der Ostsee im Rahmen eines partizipativen Stakeholder-Dialogs zu verbessern.

Vorgehensweise

In dem Vorhaben wird eine Politikanalyse der institutionellen Rahmenbedingungen von Agrar- und Umweltpolitiken durchgeführt, die für die Reduzierung von Nährstoffanreicherungen und Überschwemmungsrisiken im Ostseeraum relevant sind. Im ersten Schritt wird untersucht, wie die institutionellen Rahmenbedingungen bestehende Politikansätze und Maßnahmen in der Agrar- und
Umweltpolitik beeinflusst haben. In einem zweiten Schritt werden dann Anpassungen der institutionellen Rahmenbedingungen analysiert, um Möglichkeiten für die Einführung innovativer Politikansätze zur Reduzierung von Nährstoffanreicherungen und Überschwemmungsrisiken aufzuzeigen, deren Kosten und Nutzen sowie Akzeptanz und Relevanz im Rahmen eines Stakeholder-Dialogs bewertet werden. Die Bewertung der identifizierten Maßnahmen wird in Fallstudien in Deutschland Lettland, Polen und Schweden durchgeführt.

Unsere Forschungsfragen

Wie kann die Effektivität von Governance-Strukturen und Maßnahmen zur Reduzierung von Überschwemmungsrisiken und Nährstoffanreicherungen in der Ostsee durch die Integration von sozialen Lernprozessen in die Maßnahmengestaltung verbessert werden?

Wie haben bestehende institutionelle Rahmenbedingungen existierende Politikansätze und Maßnahmen in der Agrar-Umweltpolitik beeinflusst?

Welche Anpassungen der institutionellen Rahmenbedingungen sind für die Einführung innovativer Kooperationsmodelle und Politikmaßnahmen zur Reduzierung von Nährstoffanreicherungen und Überschwemmungsrisiken notwendig und welche Lehren können aus Erfahrungen in anderen Regionen gewonnen werden?

Wie bewerten die verschiedenen Stakeholder die Kosten und Nutzen neuer Maßnahmen für Ökosystem-Dienstleistungen im Ostseeraum?

Ergebnisse

Die Ergebnisse der im Rahmen des BONUS MIRACLE-Projekts durchgeführten Arbeiten basieren auf einem Prozess des sozialen Lernens mit einer Vielzahl von öffentlichen, zivilgesellschaftlichen und privatwirtschaftlichen Akteuren in Fallstudien in Anrainerstaaten der Ostsee (Berze River, Lettland; Helge River, Schweden; Reda River, Polen; Selke River, Deutschland). Im Laufe des Prozesses wurden alternative Wege und Maßnahmen für die Erbringung vielfältiger Ökosystemleistungen auf lokaler Ebene erforscht. Um die Wirksamkeit der Agrar- und Umweltpolitik im Hinblick auf die Erbringung mehrerer Ökosystemleistungen weiter zu verbessern, lassen sich aus den im Rahmen des MIRACLE-Projekts durchgeführten Co-Learning-Prozessen eine Reihe von Lehren ziehen:

  • Die Koordinierung von sektorübergreifenden Ostseeraum-Politikprogrammen zur Bündelung von Mitteln, um die Prioritäten der Bewirtschaftung von Flusseinzugsgebieten und Teileinzugsgebieten anzugehen, anstatt sektorale Unterstützungsprogramme, stärkt die Erbringung multipler Ökosystemleistungen.
  • Der Aufbau von Vertrauen zwischen verschiedenen Sektoren und Akteuren durch partizipative Bottom-up-Analysen der Interessengruppen schafft die Grundlage für eine aktive Rolle der Zivilgesellschaft und des Privatsektors, die den Spielraum für Innovationen in der Bewirtschaftung von Wasserressourcen und der damit verbundenen Politik vergrößern kann.
  • Solche partizipativen Bottom-up-Prozesse zur Mitwirkung von Interessengruppen können durch regionale Plattformen und lokale Diskussionsforen gestärkt werden, die auch die systematische Kommunikation über verschiedene Sektoren hinweg erleichtern werden.
  • Diversifizieren Sie die Prozesse der Stakeholder-Mitbefragung, um Probleme neu zu formulieren und gemeinsame Ziele aller Arten von Akteuren mit besonderen Interessen an der Bewirtschaftung von Wasserressourcen zu identifizieren.

 

Die Ergebnisse des Projekts sind in den untenstehenden Veröffentlichungen detaillierter dargestellt. Weitere Informationen und Ergebnisse sind außerdem auf der Projektwebseite verfügbar: http://www.bonus-miracle.eu/

Links und Downloads

Weitere Information zum Projekt sind auf der Projektwebseite verfügbar: bonus-miracle.eu

Beteiligte externe Thünen-Partner

Zeitraum

4.2015 - 7.2018

Weitere Projektdaten

Förderprogramm: EU – ERA-NET BONUS
Projektstatus: abgeschlossen

Publikationen zum Projekt

  1. 0

    Carolus JF, Bartosova A, Olsen SB, Jomaa S, Veinbergs A, Zilans A, Pedersen SM, Schwarz G, Rode M, Tonderski K (2020) Nutrient mitigation under the impact of climate and land-use changes: A hydro-economic approach to participatory catchment management. J Environ Manag 271:110976, DOI:10.1016/j.jenvman.2020.110976

  2. 1

    Zilans A, Schwarz G, Veidemane K, Osbeck M, Tonderski A, Olsson O (2019) Enabling policy innovations promoting multiple ecosystem benefits: lessons learnt from case studies in the Baltic Sea Region. Water Pol 21(3):546-564, DOI:10.2166/wp.2019.054

  3. 2

    Schwarz G, Zilans A (2018) Mainstreaming ecosystem services for improved agricultural and environmental policy integration: Lessons from the BONUS MIRACLE project. In: AAG 2018 New Orleans: Annual meeting abstracts, 10. April - 14. April, 2018, New Orleans, USA, Association of American Geographers (AAG). p 1202

  4. 3

    Schwarz G, Zilans A, Do T, Tonderski K, Powell N (2018) Policy brief No. 2 : actions for more effective water resource management and policies delivering multiple ecosystem service benefits - lessons learnt for the Baltic Sea Region ; Deliverable 6.4. Bruxelles: European Commission, 4 p

  5. 4

    Zilans A, Veidemane K, Schwarz G, Tonderski K, Tonderski A, Powell N, Do T, Walczykiewicz T, Pedersen S, Olsson O (2018) Roadmap for improving water resource management in the Baltic Sea Region: Enhancing the effectiveness of nutrient management and providing multiple ecosystem service benefits : DELIVERABLE 6.5. Bruxelles: European Commission, 6 p

  6. 5

    Reusch TBH, Dierking J, Andersson H, Bonsdorff E, Carstensen J, Casini M, Czajkowski M, Hasler B, Hinsby K, Hyytiäinen K, Johannesson K, Jomaa S, Jormalainen V, Kuosa H, Kurland S, Laikre L, Oesterwind D, Schwarz G, et al (2018) The Baltic Sea as a time machine for the future coastal ocean. Sci Adv 4(5):eaar8195, DOI:10.1126/sciadv.aar8195

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn059827.pdf

  7. 6

    Schwarz G, Andis Z, George V (2017) What role can hybrid payments for ecosystem services play in promoting agroecological approaches in resilient farming systems - lessons learnt from case studies in the EU. In: AAG 2017 Boston: Annual meeting abstracts, 05. April - 09. April, 2017, Boston, Massachussetts, Association of American Geographers (AAG). p 1237

  8. 7

    Schwarz G, Vlahos G, Zilans A, Ramirez Harrington D, Chaplin S, Aalders I (2016) Do WTO requirements restrict agri-environmental programmes to promote greener agricultural production - different interpretations and lessons learnt from the EU and US. In: AAG 2016 San Francisco : Annual meeting abstracts, 29. März - 02. April, 2016, San Francisco, California. Association of American Geographers (AAG), p 1107

  9. 8

    Schwarz G, Zilans A (2016) Policy brief on factors of success for the implementation of selected innovative governance approaches and instruments : Deliverable D6.2 BONUS MIRACLE project. Bruxelles: European Commission, 5 p

  10. 9

    Zilans A, Schwarz G, Tonderski K, Bruneniece I, Abolina K, Veidemane K, Offermann F (2016) Report on the conceptual framework of the ecosystem services approach for improved policy integration : Deliverable D6.2 BONUS MIRACLE project. Bruxelles: European Commission, 69 p

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