Institut für
AT Agrartechnologie
Nachhaltigkeitsbewertung und Ökobilanzierung
Was soll nachhaltig erhalten werden, für wen, wo und für wie lange? Die Beantwortung dieser Frage ist kontext-spezifisch und ist abhängig vom räumlichen und zeitlichen Rahmen sowie dem kulturellen Wertesystem – wir arbeiten daran.
Der Brundtland-Bericht mit dem Titel „Unsere gemeinsame Zukunft“ („Our Common Future“) ist im Jahr 1987 von der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen veröffentlicht worden. Die Veröffentlichung des Brundtland-Berichts gilt als der Beginn des weltweiten Diskurses über Nachhaltigkeit bzw. nachhaltige Entwicklung.
Nachhaltige Entwicklung definierte die Kommission in ihrem Bericht auf zwei Arten, zum einen im Sinne der Generationengerechtigkeit und zum anderen als Forderung für eine ganzheitliche Verhaltensänderung:
- „Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“
- „Im Wesentlichen ist dauerhafte Entwicklung ein Wandlungsprozess, in dem die Nutzung von Ressourcen, das Ziel von Investitionen, die Richtung technologischer Entwicklung und institutioneller Wandel miteinander harmonieren und das derzeitige und künftige Potential vergrößern, menschliche Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen.“
Aufgrund der Multi-Dimensionalität von Nachhaltigkeit bzw. nachhaltiger Entwicklung gibt es nicht die eine Methode diese zu messen und zu bewerten. Es gibt eine Vielzahl von Bewertungsansätzen, die auf unterschiedlichen theoretischen oder konzeptionellen Ansätzen beruhen. Einige Bewertungsansätze sind in sich geschlossen, andere können miteinander zu einem Nachhaltigkeitsbewertungsschema zusammengefügt werden.
Leitlinien, Normen und Zertifizierungsverfahren helfen eine gemeinsame Basis für die Bewertung biobasierter Systeme zu schaffen. Wir kooperieren mit Partnern weltweit und beteiligen uns an der Entwicklung von Standards und Industrierichtlinien.
Ansprechpartner
Dr. rer. nat. Heinz Stichnothe
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Ökobilanzen
Ökobilanzen sind meist Teil der Nachhaltigkeitsbewertung. Die Ökobilanz ist aufgrund ihrer "holistischen" Struktur hervorragend geeignet Produkte zu vergleichen und diejenigen Lebensabschnitte ausfindig zu machen, die die größten Umweltprobleme verursachen. Ökobilanzergebnisse bilden somit die Basis für die Integration umweltrelevanter Aspekte in den Design-, und Entwicklungsprozess von Produkten und Herstellungsverfahren.
Wir nutzen Ökobilanzen, um den regionalen Anbau von nachwachsenden Rohstoffen sowie biotechnologische/biochemische und chemisch-katalytische Herstellungsprozesse für bio-basierte Produkte zu bewerten und Umweltaspekte schon im Frühstadium bei der Entwicklung von Herstellungsverfahren und Produkten zu berücksichtigen.