Anja Herkner
Institut für Ländliche Räume
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Ex-ante-Bewertung des Strategieplans der Bundesrepublik Deutschland für die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union
Für die nächste Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2020 haben die EU-Mitgliedstaaten einen nationalen Strategieplan zu erstellen. Das Projekt begleitet die Planerstellung in Deutschland als formative Evaluation.
Gegenwärtig beraten die EU-Institutionen über die nächste Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik. Fest steht bereits eine Neuerung, die es bei der Umsetzung auf nationaler Ebene geben wird: Die Mitgliedstaaten haben einen Strategieplan zu erstellen.
Diese Pläne haben darzulegen, wie die zugewiesenen EU-Mittel auf nationaler Ebene zur Verwirklichung der GAP-Ziele beitragen sollen. Dabei müssen die Strategiepläne beide Säulen der GAP adressieren: Direktzahlungen und Sektorprogramme (1. Säule) sowie Maßnahmen zur ländlichen Entwicklung (2. Säule).
In Deutschland geht mit der Erstellung des Strategieplans die besondere Herausforderung einher, die Programme zur ländlichen Entwicklung, die bisher auf Länderebene erstellt wurden, in ein bundesdeutsches Gesamtgefüge zu integrieren. Ferner zu berücksichtigen sind die föderalen Zuständigkeiten für die Umsetzung der Maßnahmen in der 2. Säule.
Das Projekt begleitet und unterstützt den nationalen Planungsprozess im Sinne einer formativen Evaluation, das heißt die zuständigen Stellen können die Bewertungsergebnisse unmittelbar für die Weiterentwicklung des Strategieplans nutzen. Eine Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse der Ex-ante-Bewertung ist darüber hinaus ein verpflichtender Anhang des GAP-Strategieplans.
Die Ex-ante-Bewertung folgt den Vorgaben der europäischen Ebene. Ein inhaltlicher Rahmen findet sich im Verordnungsvorschlag zu den Strategieplänen (KOM (2018) 392, Artikel 125). Weitere Konkretisierungen stellt der Europäische Evaluierungs-Helpdesk für ländliche Entwicklung bereit.
Insgesamt lässt sich die Ex-ante-Bewertung des GAP-Strategieplans in drei Arbeitsschritte unterteilen. Geprüft werden
Die ersten beiden Untersuchungsschritte erfolgen für jedes Ziel der GAP. Kernmaßstäbe der Bewertung sind Vollständigkeit, Relevanz, Plausibilität und Kohärenz.
Die methodische Vorgehensweise entspringt den besonderen Anforderungen einer Ex-ante-Bewertung. Im Vordergrund stehen Dokumentenanalysen der Strategieplan-Unterlagen. Diese werden unter Rückgriff auf bereits vorliegende Evaluierungen, Literaturquellen und Expertenwissen beurteilt. Darüber hinaus werden anlassbezogen weitere Untersuchungsschritte vollzogen. Möglich sind beispielsweise Modellrechnungen und Abfragen bei den zuständigen Stellen im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und bei den zuständigen Stellen der Bundesländer.
6.2020 - 12.2021
Projekttyp:
Projektstatus:
läuft
Anzahl der Datensätze: 0