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Institut für

HF Holzforschung

Projekt

Emissionsfreie Klebstoffe


Federführendes Institut HF Institut für Holzforschung

© Kadmy-Adobe.Stock.com

Entwicklung und Bewertung von emissionsfreien Bindemitteln für Holzwerkstoffe und biobasierte Komposite

Holzwerkstoffe werden überwiegend mit formaldehydhaltigen Klebstoffen hergestellt. Diese Klebstoffgruppe birgt aufgrund der kürzlich erfolgten Risikobewertung von Formaldehyd (Klasse 1B, wahrscheinlich beim Menschen krebserzeugend) ein potentielles Gesundheitsrisiko und ist deshalb aus Sicht des Verbraucherschutzes problematisch. Daher werden in unserem Institut formaldehydfreie Bindemittelalternativen bewertet, entwickelt und geprüft.

Hintergrund und Zielsetzung

Für die Herstellung von Holzwerkstoffen und modernen Kompositen werden europaweit etwa 95 % Kondensationsharze eingesetzt in denen Formaldehyd als Vernetzer benötigt wird. Nachteil dieser Klebstoffgruppe ist die Gefahr der nachträglichen Freisetzung von Formaldehyd dessen Gefährdungskategorie auf europäischer Ebene von der Kategorie 3 (Substanzen, die krebserregend sein können) in die Kategorie 1B (wahrscheinlich beim Menschen krebserzeugend) hochgestuft wurde. Daher besteht die dauerhafte Aufgabe verschiedene emissionsarme- und freie, möglichst biobasierte Alternativen zu den bestehenden Klebstoffsystemen zu entwickeln und zu erproben. Dies ist im Hinblick auf Verbraucherschutz und Ökonomie eine wesentliche Herausforderung da etwa 50% der in Deutschland produzierten Waren und Baudienstleistungen mit Klebstoffen in Verbindung stehen.

Vorgehensweise

Die Aufgabe umfasst schwerpunktmäßig die Bewertung, Untersuchung und Entwicklung von formaldehydarmen- und freien Klebstoffsystemen mit denen die aktuellen Herausforderungen hinsichtlich Innenraumhygiene, Produktivität, Anwendungsbereich, Werkstoffkompatibilität und Nachhaltigkeit gemeistert werden können. Zudem gilt es, die Hemmnisse für den Einsatz von formaldehydfreien und naturstoffbasierten Verklebungssystemen zu überwinden. Die Untersuchungen umfassen die Analytik der Rohstoffe und Produkte, die Ermittlung der Emissionen sowie die Messung der Reaktivität und Verklebungseigenschaften.

Thünen-Ansprechperson

Zeitraum

4.2018 - 12.2020

Weitere Projektdaten

Projektstatus: abgeschlossen

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