Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen
Anja Herkner
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Institut für Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen
Überregional aktive Investoren in Agrarunternehmen: Untersuchungen zu wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen
Mehr und mehr landwirtschaftliche Unternehmen in Ostdeutschland sind in der Hand externer Investoren. Wir untersuchen die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die ländlichen Regionen und die Lebensverhältnisse in den Dörfern.
In Ostdeutschland sind in den vergangenen Jahren vielerorts landwirtschaftliche Unternehmen über sogenannte Share Deals aufgekauft worden. Darunter versteht man den Kauf von Kapitalanteilen eines Agrarunternehmens, das die Rechtsform einer juristischen Person (z.B. Genossenschaft, GmbH, Aktiengesellschaft) hat. Dies wird von vielen kritisch gesehen. Doch wissenschaftlich fundierte Aussagen über die Auswirkungen der Aktivitäten überregional aktiver Investoren auf ländliche Räume fehlen bislang.
Das Projekt WiSoLand schließt unmittelbar an das Projekt Auswirkungen überregional aktiver Investoren in der Landwirtschaft auf ländliche Räume an. Die dort entwickelte Forschungskonzeption wird in WiSoLand in weiteren Fallstudien angewendet, um allgemeingültige Aussagen ableiten zu können. Darüber hinaus werden spezielle Themenbereiche vertieft analysiert.
Das Projekt WiSoLand gliedert sich in zwei Projektteile:
Teil I: Regionale Fallstudien
In drei Fallstudien, die jeweils ein zusammenhängendes Gebiet von 7 bis 15 Gemeinden umfassen, erstellen wir ein möglichst detailliertes Bild der dortigen Agrarstruktur sowie der sozio-ökonomischen Lage der Gemeinden. Wir erfassen die landwirtschaftlichen Betriebe mit ihrem Flächeneigentum, ihrer Flächenbewirtschaftung sowie den persönlichen und rechtlichen Verflechtungen untereinander und zeichnen die wirtschaftliche Lage der Gemeinden anhand verfügbarer statistischer Daten nach.
Parallel führen wir persönliche Interviews mit Landwirten, Bürgermeistern und anderen regionalen Akteuren, um deren Sicht auf das Verhältnis von Landwirtschaft und Gemeinden zu ergründen. Die Ergebnisse der insgesamt fünf Fallstudien aus diesem und dem vorhergehenden Projekt werden in einer vergleichenden Analyse zusammengeführt.
Teil II: Thematische Analysen
Spezielle Themen, die für die ländliche Entwicklung besonders wichtig sind, werden im zweiten Projektteil vertieft untersucht. Hierzu gehören die Themen
Auch hierfür nutzen wir eine Kombination aus Datenanalysen und persönlichen Befragungen, gehen dabei räumlich aber über die Grenzen der Fallstudienregionen hinaus.
Im vierten speziellen Thema
soll ein größerer Kreis von Bürgermeistern in Gemeinden mit und ohne überregional aktive Investoren schriftlich befragt werden, um quantitative Aussagen über die Beziehung von Landwirtschaft und Gemeinden bei unterschiedlichen agrarstrukturellen Verhältnissen zu gewinnen.
Wir werten auf kleinräumiger Ebene verfügbare Daten wie z.B. Liegenschaftsdaten, Flächennutzungsdaten, Daten der Bodenverwertungs- und -verwaltungs-GmbH (BVVG), des Handelsregisters und des Vereinsregisters ebenso wie Daten der Regionalstatistik, der Arbeitsagentur, der Bundesnetzagentur usw. aus. Zusätzlich nutzen wir die in Befragungen gewonnenen qualitativen Aussagen, um insgesamt ein möglichst dichtes Bild der agrarstrukturellen und kommunalen Verhältnisse zeichnen zu können.
Zentrale Forschungsfragen in WiSoLand sind unter anderem:
6.2019 - 5.2022
Projekttyp:
Projektfördernummer: 2819LE004
Förderprogramm: Bundesprogramm Ländliche Entwicklung
Projektstatus:
läuft
Anzahl der Datensätze: 2