Steffanie Schirren
Institut für Agrarklimaschutz
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Minderung von Ammoniak- und Treibhausgasemissionen und Optimierung der Stickstoffproduktivität durch innovative Techniken der Gülle- und Gärresteausbringung in wachsende Bestände
Wie können Gülle und Gärreste so ausgebracht werden, dass dabei möglichst wenig Treibhausgas- und Ammoniakemissionen entstehen? Dieser Frage gehen Wissenschaftler im Verbundprojekt „GülleBest“ nach.
Die nährstoffeffiziente, umwelt- und klimaschonende Düngung mit Gülle und Gärresten ist einer der wichtigsten Ansatzpunkte, um klima- und umweltbelastende Emissionen im Pflanzenbau zu reduzieren. Mit der Novellierung der Düngeverordnung dürfen Gülle und Gärreste im Herbst nur noch eingeschränkt auf Ackerflächen ausgebracht werden. So lassen sich Stickstoffüberschüsse nach der Ernte der Hauptfrucht und ihre negativen Folgen für das Grundwasser und Klima vermeiden. Die Ausbringung von Gülle und Gärresten wird daher, passend zum Stickstoffbedarf der Kulturen, zunehmend in wachsende Bestände mittels bandförmiger Applikation auf die Bodenoberfläche erfolgen.
Diese Neuregelung kann dazu führen, dass klima- und umweltbelastende Ammoniakemissionen aus organisch gedüngten Acker- und Grünlandflächen sogar ansteigen, da die streifenförmige Ausbringung in die Bestände höhere Emissionen verursacht als die sofortige Einarbeitung auf unbestellten Flächen. Gerade für wachsende Bestände sind daher innovative, emissionsarme Techniken erforderlich, die sowohl den Nährstoffbedarf der Pflanze optimal bedienen als auch die umwelt- und klimabelastenden Emissionen minimieren.
Im Verbundprojekt „GülleBest“ werden Emissionsminderung, Düngeeffizienz und Praxiseignung der folgenden Ausbringtechniken für Gülle und Gärreste in wachsenden Winterweizen- und Grünlandbeständen bewertet:
Die Bewertung erfolgt auf unterschiedlichen Standorten im Vergleich zur künftig vorgeschriebenen bandförmigen Ausbringung auf die Bodenoberfläche.
Das Projekt umfasst folgende Arbeitsbereiche:
AP1) Ein Netzwerk abgestimmter Feldversuche an vier Standorten in Deutschland,
AP2) die Gesamtbewertung der Treibhauswirksamkeit mittels Lebensweganalyse,
AP3) die ökonomische und betriebliche Bewertung der neuen Ausbringtechniken,
AP4) die Abbildung von möglichen Emissionsminderungen in den nationalen Emissionsinventaren
AP5) die zusammenführende Bewertung und der Wissenstransfer in die Praxis.
8.2018 - 10.2021
Projekttyp:
Förderprogramm: Innovationsförderung
Projektstatus:
läuft