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Projekt

7-Länder-Evaluierung: Werden ländliche Räume wirksam und effizient gefördert?



Evaluationsergebnisse in der Diskussion – „Über den Tellerrand geschaut“
© Thomas Horlitz
Podiumsdiskussion unter Leitung von Folkhard Isermeyer und Vertreterinnen und Vertreter der Auftrag gebenden Bundesländer

Begleitung und laufende Bewertung der Programme zur Entwicklung der ländlichen Räume nach der VO (EG) 1698/2005 der Länder Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein

Wie viel Geld aus öffentlichen Haushalten fließt in die ländliche Entwicklung? Sind Ziele und Maßnahmen richtig gewählt? Konnten die angestrebten Wirkungen erreicht werden? Wo liegen Ansätze zur Verbesserung? Diesen und weiteren Fragen wird in der Evaluierung ländlicher Entwicklungsprogramme in sieben Bundesländern nachgegangen.

Hintergrund und Zielsetzung

Die Evaluierung ist ein verpflichtender Bestandteil aller EU-kofinanzierten Förderprogramme. Als Programmverantwortliche vergeben in Deutschland die Bundesländer solche Evaluierungen. Mit gemeinsamen Bewertungsfragen und Indikatoren sowie festen Berichtsterminen setzt die EU jedoch den Rahmen. Damit soll eine EU-weite Vergleichbarkeit und Gesamtbewertung der Förderpolitik sichergestellt werden. Das Thünen-Institut hat 2007 von sieben Bundesländern gemeinsam den Auftrag über eine kontinuierliche Bewertung mit zwei großen Berichten in den Jahren 2010 und 2015 (neu: 2016) und jährlichen Bewertungsberichten erhalten. Die Evaluierung verfolgt verschiedene Zwecke: Stehen am Anfang der Programmlaufzeit Fragen im Vordergrund, die für die Umsetzung der Maßnahmen relevant sind, so bilanzieren wir am Ende, ob sich der Einsatz von Steuermitteln gelohnt hat. Die Ergebnisse fließen in die Anpassung oder Neuausrichtung von Programmen und Maßnahmen ein. Die Thünen-Institute für Ländliche Räume, Betriebswirtschaft und Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie arbeiten in der Evaluierung mit dem Planungsbüro entera aus Hannover zusammen.

Die Projektbeteiligten haben unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte innerhalb des Gesamtprojektes:

Am Institut LR sind es die Themen Umwelt, Wachstum, Beschäftigung und Lebensqualität in ländlichen Räumen.

Im Institut BW werden Tierschutzaspekte sowie die investitve Förderung in der Landwirtschaft, in der Ernährungswirtschaft sowie Diversifizierungsmaßnahmen bearbeitet.

Das Institut WF ist zuständig für die forstlichen Fördermaßnahmen.

entera bearbeitet vorrangig die auf Biodiversität abzielenden Maßnahmen sowie den Themenbereich Klima.

Eine detaillierte Projektübersicht findet sich unter www.eler-evaluierung.de.

Zielgruppe

Verschiedene Zielgruppen sind zu adressieren: Die EU-Kommission, die Verwaltungsbehörden und Fachreferate in den Länderministerien, die Wirtschafts- und Sozialpartner sowie Umweltverbände, BMEL, Wissenschaft und Fachöffentlichkeit. Daher stellt auch die zielgruppengerechte Kommunikation und Präsentation der Ergebnisse eine wichtige Aufgabe dar.

Vorgehensweise

Die Evaluierung ländlicher Entwicklungsprogramme erfolgt in verschiedenen Arbeitsschritten. Zu Beginn überprüfen wir die Programmlogik, die Relevanz und die Ziele der einzelnen Maßnahmen. Mögliche Wirkungspfade werden identifiziert, die die Grundlage für das Untersuchungsdesign bilden. Neben der Untersuchung des Vollzugs (Wie, wo und wofür wird das Geld ausgegeben?) wollen wir wissen, ob die Ziele erreicht werden und welche beabsichtigten oder unbeabsichtigten Wirkungen die Förderung entfaltet. Basierend auf einer Gegenüberstellung von Kosten und Wirkung steht am Ende die Frage nach der Effizienz des Mitteleinsatzes. Dabei betrachten wir nicht nur die eingesetzten Fördermittel, sondern berücksichtigen auch die Kosten der Verwaltung. So können wir auch Maßnahmen untereinander vergleichen.

Daten und Methoden

Die eingesetzten Daten und Methoden sind ebenso vielfältig wie die Programme selbst. Am treffendsten lässt sich diese Vielfalt mit dem Begriff der Triangulation kennzeichnen. Dies bedeutet, dass man zur Bearbeitung einer Fragestellung unterschiedliche Daten heranzieht, unterschiedliche Methoden nutzt und die Ergebnisse aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und zusammenführt. Daraus ergeben sich facettenreiche Bilder, die es ermöglichen, differenzierte Schlussfolgerungen und Empfehlungen abzuleiten.

Ergebnisse

Zur Halbzeit (2010) und nach Ende der Programme (2016) wurden programmumspannende Bewertungsberichte erstellt. Darüber hinaus wurden thematische Berichte angeferigt. Die Berichte sind unter der Projekthomepage www.eler-evaluierung.de verfügbar.

Publikationen zum Projekt

  1. 0

    Fährmann B, Schnaut G, Raue P (2014) Interview: "Für fondsübergreifende Ansätze müssen die Ressorts aufeinander zugehen und gemeinsame Strukturen schaffen". LandInForm(2):22-23

  2. 1

    Pollermann K, Raue P, Schnaut G (2013) Contributions for the quality of life through a participative approach for rural development – Experiences from Mecklenburg-Vorpommern (Eastern Germany) : Paper prepared for: IAMO-Forum, June 19-21, Halle/ Saale [online]. Halle: IAMO, 8 p, zu finden in <http://hdl.handle.net/10419/88597> [zitiert am 19.12.2013]

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn052991.pdf

  3. 2

    Pufahl A, Raue P, Grajewski R (2013) Fördermittelakquise will gelernt sein : die regionale Ungleichverteilung und deren Gründe. AKP 34(6):44-45

  4. 3

    Pollermann K, Raue P, Schnaut G (2013) Rural Development experiences in Germany: opportunities and obstacles in fostering smart places through LEADER. Stud Agric Econ 115(2):111-117, doi:10.7896/j.1228

  5. 4

    Peter H, Fengler B, Moser A (2013) Welches Potenzial bietet die Dorferneuerungsförderung in Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein zur Innenentwicklung von Dörfern? Raumforsch Raumordn Spat Res Plann 71(1):49-64, DOI:10.1007/s13147-012-0207-6

  6. 5

    Pollermann K, Raue P, Schnaut G (2012) Fostering smart places through networking. In: Networked regions and cities in times of fragmentation: developing smart, sustainable and inclusive places . Regional Studies Association, pp 148-149

  7. 6

    Pollermann K, Raue P, Schnaut G (2012) Partizipation im ländlichen Raum : das Beispiel LEADER. Raumplanung 160(1):41-43

  8. 7

    Schuh B, Lukesch R, Michalek J, Kaufmann P, Pufahl A, Schiller S, Koorberg P, Beaufoy G, Pinay G, Moran D, Gömann H, Storti D, Rossi P, Paracchino M-L (2011) Approaches for assessing the impacts of the rural development programmes in the context of multiple intervening factors : paper prepared for the 122nd EAAE Seminar "Evidence-based Agricultural and Rural Policy Making: Methodological and Empirical Challenges of Policy Evaluation", Ancona, February 17-18, 2011. 14 p

  9. 8

    Ebers H, Grajewski R, Pollermann K, Roggendorf W (2011) Bilanz zur Halbzeit - nach dem Spiel ist vor dem Spiel. LandInForm(2):42-43

  10. 9

    Moser A (2011) Halbzeitbewertung des EPLR Hessen : Teil II - Kapitel 10 - Anhang 6: Förderung der Dorferneuerung und -entwicklung in Hessen ; Dorfstudie in Hessen. In: Institut für Ländliche Räume (ed) Halbzeitbewertung des EPLR Hessen im Rahmen der 7-Länder Bewertung : Entwicklungsplan für den ländlichen Raum 2007-2013. Braunschweig; Hamburg: vTI, pp 1-64

  11. 10

    Moser A, Schnaut G (2011) Halbzeitbewertung des EPLR Hessen : Teil II - Kapitel 10 ; Ländliche Entwicklung - LEADER. In: Institut für Ländliche Räume (ed) Halbzeitbewertung des EPLR Hessen im Rahmen der 7-Länder Bewertung : Entwicklungsplan für den ländlichen Raum 2007-2013. Braunschweig; Hamburg: vTI, p 144,47

  12. 11

    Schnaut G, Pollermann K, Raue P (2011) Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des LEADER-Ansatzes: Erkenntnisse aus den Umsetzungsvarianten von sieben Bundesländern. Agrarpol Arbeitsbehelf 39:48-51

  13. 12

    Peter H, Fengler B, Moser A (2011) Welchen Beitrag leistet die Dorferneuerungsförderung zur Innenentwicklung von Dörfern? Agrarpol Arbeitsbehelf 39:41-44

  14. 13

    Schuh B, Lukesch R, Michalek J, Kaufmann P, Pufahl A, Schiller S, Koorberg P, Beaufoy G, Pinay G, Moran D (2010) Approaches for assessing the impacts of EU Rural Development Programmes in the context of multiple intervening factors. In: Abstracts Book / The 9th European Evaluation Society International Conference : 6-8 October 2010. Prague, Czech Republic. Prague: EES, p 142

  15. 14

    Pufahl A, Weiss CR (2010) Effekte von Agrarumweltmaßnahmen und der Ausgleichszulage auf den betrieblichen Faktoreinsatz: Ergebnisse einer Propensity-Score-Matching-Analyse [online]. German J Agric Econ 59(1):13-29, zu finden in <http://www.gjae-online.de/inhaltsverzeichnisse/pages/protected/show.prl?params=recent%3D1%26type%3D2&id=527&currPage=&type=2> [zitiert am 01.03.2010]

  16. 15

    Moser A (2010) Halbzeitbewertung des EPLR M-V : Teil II - Kapitel 14 ; Beihilfe für die Gründung und Entwicklung von Kleinstunternehmen (ELER-Code 312) ; Kleinstunternehmen im ländlichen Raum. In: Institut für Ländliche Räume (ed) Halbzeitbewertung des EPLR Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen der 7-Länder-Bewertung : Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum 2007 - 2013. Braunschweig; Hamburg: vTI, pp 1-12

  17. 16

    Peter H, Schnaut G (2010) Halbzeitbewertung des NRW-Programms Ländlicher Raum : Teil II - Kapitel 15 ; ILE und LEADER (ELER-Codes 313, 321, 322 sowie 41, 421 und 431 ; Förderung des Fremdenverkehrs (Code 313), Dienstleistungseinrichtungen zur Grundversorgung für die ländliche Wirtschaft und Bevölkerung (Code 321), Dorferneuerung und -entwicklung (Code 322), LEADER (Code 41, 421, 431). In: Grajewski R, Forstner B, Bormann K, Horlitz T (eds) Halbzeitbewertung des NRW-Programms Ländlicher Raum 2007-2013 im Rahmen der 7-Länder-Bewertung : Plan des Landes Nordrhein-Westfalen zur Entwicklung des ländlichen Raums 2007-2013. Braunschweig; Hamburg: vTI, pp 1-145

  18. 17

    Moser A (2010) Lebensqualität und ländliche Entwicklung - wie wirken die deutschen Entwicklungsprogramme für die ländlichen Räume? In: Helmle S (ed) Selbst- und Fremdwahrnehmung der Landwirtschaft. Weikersheim: Margraf, pp 89-93

  19. 18

    Pufahl A (2009) Einkommens- und Beschäftigungswirkungen von Agrarumweltmaßnahmen, der Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete und der Ausgleichszahlung für Gebiete mit umweltspezifischen Einschränkungen. Braunschweig: vTI, 65 p, Arbeitsber vTI Agrarökonomie 2009/06

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/bitv/dk042979.pdf

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