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Institut für

OL Ökologischen Landbau

Projekt

Schwere Schweine


Federführendes Institut OL Institut für Ökologischen Landbau

© Thünen-Institut/Christina Well

Effekte von und Interaktionen zwischen genetischer Herkunft und Fütterungsregime auf Aspekte der Schlachtkörper- Fleisch- und Prozessqualität von ökologisch erzeugten schweren Schweinen zur Herstellung langgereifter Rohwurst

Alte Schweinerassen neigen zur Verfettung. Ihr Fleisch ist schlechter zu vermarkten, sie zu halten ist unwirtschaftlich. Letztlich bedroht das ihre Erhaltung.

Hintergrund und Zielsetzung

Der Herstellung langgereifter Rohwürste dienen kastrierte schwere Schweine mit mehr als 160 kg Mastendgewicht; sie stellen die benötigte Fettquantität und -qualität sicher. Dazu werden auch im ökologischen Landbau vor allem moderne Hybridtiere verwendet. Bei ihnen fallen aber trotz hoher Mastendgewichte die genannten Fettkriterien oftmals unzureichend aus.

Ziel unseres Versuches war, zu überprüfen, ob die Nutzung von alten, gefährdeten Rassen mit einer hohen körpereigenen Fettsynthesekapazität, zum Beispiel Sattelschweine, eine sinnvolle Alternative darstellt und zu deren Erhaltung beitragen kann.

Vorgehensweise

Wir haben unter ökologischen Produktionsbedingungen die drei unterschiedlichen Genotypen Sattelschwein (alte, bedrohte Rasse), Piétrain*Sattelschwein (moderne, semi-intensive Zweirassenkreuzung) sowie modernes, intensives Hybridschwein und die zwei Raufuttervarianten Kleegrassilage bzw. Stroh zu sechs Behandlungen kombiniert.

Daten und Methoden

Insgesamt 132 Tiere, gleichmäßig verteilt auf die sechs Behandlungen, wurden hinsichtlich Mastleistung, Schlachtkörperqualität, Fleischqualität, Fettsäurenmuster, Produktqualität der langgereiften Rohwurst und Wirtschaftlichkeit überprüft.

Ergebnisse

Mastleistung, Schlachtkörper- und Fleischqualität sowie das Fettsäurenmuster wurden signifikant durch den Genotyp, jedoch nicht nennenswert durch die Raufuttervariante beeinflusst. Die Hybriden zeigten die beste Mastleistung und die Sattelschweine die schlechteste. Bei der Fleischqualität bestanden keine nennenswerten genotypischen Unterschiede, während bei der Schlachtkörperqualität und dem Fettsäurenmuster die Sattelschweine am besten und die Hybriden am wenigsten für die Rohwurstherstellung geeignet erschienen. Bei der Produktqualität schnitten die Sattelschweine tendenziell besser ab als die Hybriden. Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit waren die Hybridtiere überlegen. Die Piétrain*Sattelschwein-Einfachkreuzungen nahmen bei sämtlichen Untersuchungskriterien eine mittlere Stellung ein.

Wir können schlussfolgern, dass die Kreuzung eines modernen Endstufenebers, z. B. Piétrain, mit einer reinrassigen Sau einer bedrohten Rasse, wie z. B. dem Sattelschwein, am besten geeignet ist, alte, bedrohte Rassen mit Hilfe der Wertschöpfung in einem Premiumsegment zu erhalten.

Links und Downloads

Projektwebsite "Lowinputbreeds"

Beteiligte externe Thünen-Partner

Geldgeber

  • Europäische Union (EU)
    (international, öffentlich)

Zeitraum

5.2009 - 4.2014

Weitere Projektdaten

Förderprogramm: EU – FP7 – Thematic Priority "Food, Agriculture and Fisheries, and Biotechnology"
Projektstatus: abgeschlossen

Publikationen

  1. 0

    Weißmann F (2014) Challenges and solutions to problems in pork quality : technical note [online]. In: Final LowInputBreeds Symposium and Project Meeting : Reporting from the 5-year research project LowInputBreeds ; 15th & 16th April 2014 Newcastle University, UK. pp 1-6, zu finden in <http://www.lowinputbreeds.org/lib-technical-notes.html> [zitiert am 30.06.2014]

  2. 1

    Weißmann F (2014) Saving traditional pig breeds : technical note [online]. In: Final LowInputBreeds Symposium and Project Meeting : Reporting from the 5-year research project LowInputBreeds ; 15th & 16th April 2014 Newcastle University, UK. pp 1-5, zu finden in <http://www.lowinputbreeds.org/lib-technical-notes.html> [zitiert am 30.06.2014]

  3. 2

    Schwalm A, Well C, Bussemas R, Weißmann F (2013) Effects of three genotypes and two roughages in organic heavy pig production for dry fermented sausage manufacture : 1. Performance, carcass quality, and economic aspects. Landbauforsch Appl Agric Forestry Res 63(4):263-272, DOI:10.3220/LBF_2013_263-272

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/bitv/dn053282.pdf

  4. 3

    Schwalm A, Bauer A, Dederer I, Well C, Bussemas R, Weißmann F (2013) Effects of three genotypes and two roughages in organic heavy pig production for dry fermented sausage manufacture : 2. Meat quality, fatty acid pattern, and product quality. Landbauforsch Appl Agric Forestry Res 63(4):273-284, DOI:10.3220/LBF_2013_273-284

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/bitv/dn053285.pdf

  5. 4

    Weißmann F, Bussemas R, Well C, Schwalm A (2013) Zur Mastleistung und Schlachtkörperqualität von schweren Schweinen unterschiedlicher genetischer Herkunft aus ökologischer Mast. In: Neuhoff D, Stumm C, Ziegler S, Rahmann G, Hamm U, Köpke U (eds) Beiträge zur 12. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau : Ideal und Wirklichkeit: Perspektiven ökologischer Landbewirtschaftung . Berlin: Köster, pp 590-593

  6. 5

    Well C, Weißmann F, Bussemas R (2011) Der Qualität auf der Spur. Bio Land(11):22-23

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