Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen
Anja Herkner
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Institut für Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen
Evaluierung der GAP-Reform aus Sicht des Umweltschutzes
Die Landwirtschaft ist in Deutschland der größte Flächennutzer, von ihr gehen zahlreiche positive und negative Wirkungen auf die Schutzgüter Boden, Wasser, Luft und Klima aus. Um die Umwelt- und Naturschutzziele auf landwirtschaftlich genutzten Flächen umzusetzen, wird im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) das Greening ergänzend zur Agrarumweltförderung eingesetzt. Im Projekt „GAPEVAL“ schätzen wir die Auswirkungen der GAP-Reform auf den abiotischen Ressourcenschutz in Deutschland ab. Im Fokus liegen dabei insbesondere die für die Ausgestaltung und Umsetzung des Greenings.
Die Reform der GAP zielt auf eine umweltfreundlichere, ,,grünere“ 1. Säule. In diesem Zusammenhang wird beispielsweise untersucht, welche Auswirkungen die neue Regelungen auf
Darüber hinaus wollen wir konkrete und praktikable Vorschläge erarbeiten, die zu einer Steigerung der positiven Umweltwirkungen des Greenings beitragen.
Ministerien für Landwirtschaft und für Umwelt, Landwirte, Beratung, amtlicher Naturschutz, Agrarverwaltung, EU-Kommission
In einem ersten Arbeitsschritt untersuchen und bewerten wir die Umweltwirkung des Greenings anhand von Umweltindikatoren im Hinblick auf ihre Effektivität. Der effiziente Einsatz der Fördermittel wird ebenfalls betrachtet. Grundlage für die Auswertung sind die InVeKoS-Daten von sieben Bundesländern. Des Weiteren analysieren wir die relevanten Agrarumweltmaßnahmen dieser Bundesländer im Hinblick auf ihre ökologische Ausrichtung und ihre Umsetzung in die landwirtschaftliche Praxis. Landwirte, Berater sowie Landwirtschafts- und Umweltverwaltungen werden zu ihren Erfahrungen aus der Praxis und ihren Einschätzungen zu den Greening-Maßnahmen und deren Umsetzung befragt. Aufbauend auf den gewonnen Erkenntnissen sollen Instrumente mit höherem Wirkungspotenzial entwickelt werden, um den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Umweltgüter zu verbessern.
Vorbereitend führen wir eine Literaturanalyse durch. Darüber hinaus werden sich Synergien zu den Projekten "Naturschutz auf ökologischen Vorrangflächen" (OEVForsch), "Auswirkungen der EU-Agrarpolitik auf den Erhalt der Biodiversität des Grünlands" (GAPGRÜN) ergeben. Es werden Daten zur landwirtschaftlichen Nutzung aus den Förderdatenbanken der Bundesländer aufbereitet. Diese Daten werten wir im Hinblick auf die Ausweisung ökologischer Vorrangflächen, die Umsetzung des Grünlandschutzes, die Kulturartenvielfalt und weitere Umweltfragen (z. B. die Erosionsanfälligkeit oder den Erhalt des Bodenkohlenstoffs) aus. Weitere Fragestellungen sind die Umsetzung von Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen sowie die Inkaufnahme von Kürzungen und Sanktionen durch die Landwirte, wenn diese die Greening-Vorgaben nicht erfüllen. Bei der Analyse der Agrarumweltprogramme wird untersucht, welche Maßnahmen im jeweiligen Bundesland angeboten werden, welche Auflagen zu erfüllen sind und wie hoch der jeweilige Auszahlungsbetrag ist. Weitere Aspekte sind auf das Greening ausgerichtete wichtige Neuerungen und innovative Ansätze in den ländlichen Entwicklungsprogrammen der untersuchten Bundesländer. In den Befragungen ermitteln wir die persönlichen Erfahrungen von Landwirten und Verwaltungsvertretern in der Umsetzung der GAP und der Praktikabilität der Greening-Auflagen. Darauf aufbauend untersuchen wir, ob die eingesetzten Maßnahmen für die Erreichung der angestrebten positiven Umweltwirkungen geeignet sind. Vorschläge für eine effizientere Ausgestaltung und Umsetzung der Greening-Maßnahmen und ihrer Instrumente werden wir entwickeln.
Die Projektergebnisse und Handlungsergebnisse werden auf einer Tagung im Frühsommer 2017 anwenderorientiert präsentiert und mit den Akteuren diskutiert.
Die finalen Projektergebnisse und daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen stellen wir in Form eines Endberichts zusammen. Im Fokus stehen dabei die Umweltwirkungen, die Kosteneffizienz der Maßnahmen und der damit eihergehende Verwaltungsaufwand sowie die Rechtsicherheit und Relevanz der ergänzenden Instrumente. Des Weiteren werden in einem Strategiepapier die wesentlichen für die politische Umsetzung der GAP relevanten Ergebnisse und Empfehlungen formuliert.
www.thuenen.de/de/lr/projekte/dachprojekt-greening-oekologische-begleitforschung-zum-greening-der-gemeinsamen-agrarpolitik/
www.thuenen.de/de/lr/projekte/umweltwirkungen-der-agrarreform/
9.2015 - 11.2017
Projekttyp:
Projektstatus:
abgeschlossen
Anzahl der Datensätze: 4