Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen
Anja Herkner
Bundesallee 64
38116 Braunschweig
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Institut für Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen
Auswirkungen der neuen Rahmenbedingungen der GAP auf die Grünland bezogene Biodiversität
Seit der Agrarreform von 2013 werden neue Instrumente für den Erhalt und den Schutz des Grünlands genutzt. Mit ihrer Hilfe soll der starke Rückgang der Biodiversität in den Agrarlandschaften aufgehalten werden. Eine wichtige Einflussgröße ist dabei der bisher starke Rückgang des artenreichen Grünlands.
Durch steigende Agrarpreise und die zunehmende energetische Nutzung von Biomasse nimmt der Nutzungsdruck auf das Grünland zu. Insbesondere Brachflächen und extensiv genutztes Grünland nehmen ab. Um dem entgegenzuwirken wurde die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU stärker ökologisch ausgerichtet. So ist in Deutschland in den FFH-Gebieten der jeglicher Umbruch von Grünland verboten. Ferner wurde auf europäischer Ebene die Abgrenzung der Flächen erweitert, die Direktzahlungen erhalten können, sodass jetzt auch für einige naturschutzfachlich wertvolle Biotope wie Heiden Direktzahlungen beantragt werden können.
Im Projekt untersuchen wir die daraus resultierenden Wirkungen auf den Naturschutz untersucht. Ferner betrachten wir die Effektivität der eingesetzten Förderinstrumente.
Ministerien für Landwirtschaft und für Umwelt, Landwirte, Beratung, amtlicher Naturschutz, Agrarverwaltung, EU-Kommission
Auf Basis der InVeKoS-Daten analysieren wir die Entwicklung der Grünlandfläche und die Nutzungsintensität des Grünlands. Die Analyse berücksichtigt Informationen zu den Standortbedingungen und den landwirtschaftlichen Produktionsstrukturen. Dazu zählen beispielsweise durchgeführte Agrarumweltmaßnahmen, Lage in einem Schutzgebiet, Viehbesatzdichte oder Hangneigung. Die Verknüpfung von Daten des HNV-Monitorings und des Wiesenvogel-Monitorings in Norddeutschland einerseits und der landwirtschaftlichen Landnutzung andererseits macht es möglich, den Einfluss von Veränderungen der Landschaftsmatrix auf diese Zielindikatoren zu quantifizieren und die Hochrechnung dieser Indikatoren auf nationaler Ebene zu verbessern. Darüber hinaus werden durch eine europaweite Analyse erfolgreiche Förderkonzepte identifiziert und untersucht.
Darauf aufbauend wollen wir Empfehlungen zur Weiterentwicklung der landnutzungsrelevanten politischen Regularien und Instrumente formulieren, um den Grünlandschutz zu verbessern.
Auf der Basis von Daten zur Landnutzung und der landwirtschaftlichen Produktion stellen wir die Entwicklung der Grünlandnutzung dar. Dazu werden mit Hilfe von geostatischen Methoden Daten des integrierten Verwaltungs- und Kontrollsystems (InVeKoS), das unter anderem die Bodennutzung und Tierhaltung der Betriebe erfasst, mit weiteren Daten zu Standortbedingungen und Biodiversitätsindikatoren verknüpft. Durch diese Verknüpfung ist es möglich die relevanten Einflussgrößen auf näher zu untersuchen für Änderungen der grünlandbezogenen Biodiversität möglich.
Daneben führen wir Dokumentenanalysen und Interviews durch, um
Aufbauend auf den gewonnen Erkenntnissen erstellen wir Empfehlungen zur weiteren Reform des Greenings, um in der praktischen Umsetzung eine effizientere Verwendung der Fördermittel im Hinblick auf den Natur- und Umweltschutz zu erzielen.
Aus dem Projekt soll ermittelt werden
Außerdem wollen wir Best-Practice-Beispiele zum Erhalt und Schutz von Grünland mit hohem Naturwert (HNV) aus anderen EU-Mitgliedsstaaten darstellen und Empfehlungen für die Anpassung der förderrechtlichen Rahmenbedingungen der GAP auf nationaler und Landesebene ableiten.
Dies beinhaltet auch die Empfehlung für eine bessere Abstimmung zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Biomassenutzung, um verbesserte politische Rahmenbedingungen für den Grünlandschutz zu schaffen.
Dachprojekt. Analyse des Greening
11.2015 - 11.2019
Projekttyp:
Projektfördernummer: FKZ 3515 88 0100
Förderprogramm: BMUB - Umweltforschungsplan
Projektstatus:
abgeschlossen
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