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Mischwald in Thüringen
© Andreas Bolte
Drohnenaufnahme eines Mischbestandes.
Institut für

WO Waldökosysteme

Projekt

Überlebenszeit-Wald-Klimawandel


Federführendes Institut WO Institut für Waldökosysteme

Veränderte Überlebenszeit von Waldbeständen: Ökonomische Folgen des Klimawandels für die Forstwirtschaft

Durch den Klimawandel entstehen in der Forstwirtschaft erhöhte Risiken durch beispielsweise Trockenheit, Stürme und Schädlingskalamitäten. Kaum ein anderer Wirtschaftszweig ist klimatischen Einflüssen so stark ausgesetzt wie die Forstwirtschaft, selten wird mit ähnlich langen Planungszeiträumen gearbeitet. Forstwirtschaft als naturgebundene Produktion ist von ihrer Wesensart her riskant, durch den Klimawandel wird diese Neigung verstärkt.

 

Hintergrund und Zielsetzung

Das Vorhaben hat zum Ziel, die gesamte Vielfalt der Überlebenszeiten und Mortalitätsrisiken und die sie bestimmenden Einflussgrößen auf der Grundlage eines europäischen Datensatzes darzustellen und modellhaft zu beschreiben. Die Modelle sollen an Versuchsflächen validiert und auf reale und idealisierte Forstbetriebe angewandt werden. Mögliche Managementoptionen, wie eine zeitgemäße Mischbestandbewirtschaftung und ein stufiger Bestandsaufbau, zur Optimierung des Risiko-Ertragsverhältnisses werden unter geändertem Klima untersucht und in ihren ökonomischen Auswirkungen bewertet.

Vorgehensweise

Das Projekt soll eine generalisierbare Quantifizierung und monetäre Bewertung der geänderten Mortalitätsrisiken und des Wachstums unserer Waldbestände bei steigenden Temperaturen und geringeren Niederschlägen liefern.

Hierzu wird eine Überlebenszeitmodellierung an einem europäischen Datensatz (Level I und Level II) durchgeführt. Die gefundenen Beziehungen werden dann auf die Netze der ertragskundlichen Versuchsflächen zweier Bundesländer angewendet und evaluiert. Die verbesserten Funktionen finden dann für das gesamte Netz der Waldinventur BWI (60.000 Traktecken) Anwendung. Auf Basis dieser Daten können als Szenarien formulierte Managementoptionen analysiert und bewertet werden. Diese erlauben die Entwicklung von Optimierungsstrategien für Modellbetriebe, welche kurzfristige Ertragsplanungen (waldbauliche Maßnahmen) und langfristige Produktionsplanungen (zukünftige Baumarten- bzw. Bestandestypen-Zusammensetzung) einschließen. Praxisreife erhält das Projekt durch Analyse der Ertrags- und Risikosituation einzelner realer Forstbetriebe unterschiedlicher Waldbesitzarten unter Zuhilfenahme moderner bio-ökonomischer Modellierungsansätze. Die im Projekt erarbeiteten Daten sollen schließlich als Teil des BWI-Datensatzes für kommende Vorhaben zur Verfügung stehen.

Beteiligte externe Thünen-Partner

  • Technische Universität München
    (München, Freising-Weihenstephan, Deutschland)
  • Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
    (Freising, Deutschland)
  • Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg
    (Freiburg, Deutschland)
  • Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF)
    (Trippstadt, Deutschland)

Geldgeber

  • Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
    (national, öffentlich)
  • Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
    (national, öffentlich)

Zeitraum

1.2016 - 9.2019

Weitere Projektdaten

Projektfördernummer: 28W-C-4-088-01
Förderprogramm: Waldklimafonds (Programmbestandteil des Sondervermögens Energie- und Klimafonds)
Projektstatus: abgeschlossen

Publikationen zum Projekt

  1. 0

    Bender S, Wiesehahn J, Jánosi K, Bolte A (2019) Bundesweite Projektion der Überlebensraten wichtiger Baumarten. AFZ Der Wald 74(2):18-20

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn061680.pdf

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