Susanne Kendell
Institut für Marktanalyse
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Nachwachsende Rohstoffe in partiellen und allgemeinen Gleichgewichtsmodellen
Fossile Energieträger werden knapper, die Politik fördert den Einsatz von Biomasse. Wie sich dies auf die Agrarmärkte auswirkt, untersucht das Thünen-Institut.
Durch Politik und steigende Preise für fossile Energieträger ist die Energiewirtschaft ein wichtiger Akteur auf den landwirtschaftlichen Märkten geworden. Ihr Bedarf an landwirtschaftlichen Rohstoffen beeinflusst Produktion und Nachfrage, den Handel und die Preise.
Auch die Nachfrage der chemischen Industrie wird zunehmend relevant.
Daher müssen Modelle, die zur Politikfolgenabschätzung herangezogen werden, neben den “traditionellen“ Verwendungsmöglichkeiten auch diese vergleichsweise neuen Nutzungsrichtungen von Biomasse abbilden.
Politik und Wirtschaft
Unser Ausgangspunkt sind historische Daten über die Nutzung von Agrarrohstoffen für die Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln, sowie Energie und Industrieerzeugnissen.
Um diese zusammenzutragen und regelmäßig zu aktualisieren, nutzen wir offizielle Statistiken wie die des Statistischen Bundesamts, von EUROSTAT, der OECD und der FAO. Wo nötig, ergänzen wir diese mit Erkenntnissen aus wissenschaftlichen Publikationen und von Verbänden wie der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR).
Im Dialog mit der Politik, auf Basis von Gesetzestexten und Reformvorschlägen entscheiden wir, welche Politikinstrumente im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe relevant sind. Diese übersetzen wir in mathematische Zusammenhänge und fügen sie zu den bestehenden Modellgleichungen hinzu.
In Szenariorechnungen simulieren wir Politikänderungen. Dazu gehört die in der EU diskutierte Einschränkung der Nutzung von Biokraftstoffen, die aus Nahrungsmitteln hergestellt werden (sogenannte „Biokraftstoffe der ersten Generation“). Damit erhalten wir Einblick in die Effekte dieser Politikänderung auf die Agrarmärkte in Deutschland, Europa und in Drittländern.
In unserer Untersuchung der Energiewende simulieren wir die Effekte des Atomausstieges und der steigenden Nutzung von Biomasse für die Energiegewinnnung. So erhalten wir ein umfassendes Bild der Auswirkungen der Energiewende auf die gesamte Volkswirtschaft.
Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die ökonomischen Modelle AGMEMOD (Agricultural Memberstate Modelling), MAGNET (Modular Applied GeNeral Equilibrium Tool) und MERA (Model of Economic Resource Analysis).
AGMEMOD eignet sich insbesondere für Fragen, die die EU-Agrarpolitik und ihre Weiterentwicklung betreffen.
Die Stärke des MAGNET Modells liegt darin, dass es nicht nur die Agrarmärkte, sondern auch die (Bio-) Energiemärkte weltweit abbildet.
Der Schwerpunkt von MERA ist die umfassende Darstellung verschiedener Verwendungspfade von Biomasse sowie die detaillierte Erfassung ökonomischer Zusammenhänge im deutschen Energiesektor.
Welche Auswirkungen haben Änderungen der Biokraftstoffpolitiken auf die Agrarmärkte?
Welche Effekte hat die Energiewende auf die deutsche Volkswirtschaft?
Anzahl der Datensätze: 3