Weiter zum Inhalt
Institut für

HF Holzforschung

Projekt

Alternativen zu Naturwald-Teak für den Schiffsbau


Federführendes Institut HF Institut für Holzforschung

© Thünen-Institut/Gerald Koch

Prüfung möglicher Alternativen zu Natur-Teak im Hinblick auf ihre Eignung speziell im Schiffbau

Im Schiffsbau wird für die Herstellung hochwertiger Massivholz-Decks traditionell Teakholz (Tectona grandis, Familie LAMIACEAE) verwendet. Infolge der starken Übernutzung von Teak in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet ist die Verfügbarkeit sehr stark zurückgegangen und eine Beschaffung gemäß der EUTR-Richtlinien sehr schwierig.

Hintergrund und Zielsetzung

Infolge der starken Übernutzung von Teak in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet Indochina (Indien, Sri Lanka, Myanmar, Thailand, Laos, Vietnam und Kambodscha) ist die Verfügbarkeit aus Naturwaldbeständen sehr stark zurückgegangen. Größere natürliche Vorkommen sind nur noch in Myanmar (Burma) vorhanden. Die Beschaffung von „Burma-Teak“, das den EUTR-Richtlinien/Sorgfaltspflichten entspricht, ist jedoch schwierig bzw. aktuell nicht möglich, da die erforderlichen Dokumente einer legalen Herkunft - auch wenn vorgelegt - nicht „zweifelsfrei“ anerkannt werden können. Aufgrund dieser aktuellen (Markt-)Situation hat das BMEL das Thünen-Institut beauftragt, mögliche Alternativen zu Naturteak auf ihre Eignung speziell im Schiffbau zu prüfen. Recherchen haben ergeben, dass ausgewählte tropische Hölzer, z.B. Afzelia, Iroko und Itaubá vergleichbare gute physikalisch-mechanische Kennwerte sowie eine hohe natürliche Dauerhaftigkeit besitzen, die den Anforderungen für eine Verwendung als hochwertiges Decking entsprechen. Im Vergleich zum Naturwald-Teak bestehen für die ausgewählten Hölzer keine bzw. nur wenige Langzeiterfahrungen hinsichtlich der Verwendung als Schiff-Deckings (Arbeitsdeck). Im Rahmen des Projektes sollen die Gebrauchseigenschaften der alternativen Hölzer auf einer Versuchsfläche (Oberdeck der Gorch Fock) praxisnah gestestet werden.

Zielgruppe

Schiffbau (Holzindustrie) und Wissenschaft (Eigenschaftsprüfung von Substitutionshölzern)

Vorgehensweise

Für die vergleichende Prüfung der Eignung der Austauschhölzer, insbesondere als hochwertiges Deck auf dem Segel-Schulschiff Gorch Fock sollen die folgenden Eigenschaften teils im Labor, teils im praktischen Einsatz (Versuchsfläche auf dem Oberdeck der Gorch Fock) getestet werden:

  • Feuchteaufnahme und -abgabe (inkl. Geschwindigkeit) bei wechselnden klimatischen Beanspruchungen
  • Dimensionsstabilität (Verformungsverhalten bei Feuchteänderung in Abhängigkeit von der anatomischen Ausrichtung / Relation tangential zu radial)
  • Oberflächenbehandlung und-qualität (Rissbildung, Auswaschung von Holzinhaltsstoffen, UV-Stabilität und Aufnahme von Behandlungsmitteln).
  • Abriebfestigkeit und Rutschverhalten
  • Bearbeitbarkeit für Reparaturen

Begleitend zum Monitoring der alternativen Hölzer auf den Testflächen (Achterback) der Gorch Fock werden am Thünen-Institut für Holzforschung labortechnische Analysen zur Bewertung des hygroskopischen Verhaltens (Schwindungs-/ Quellungs- sowie Sorptionsversuche) durchgeführt, um Vergleichs-Kennwerte für eine Bewertung der (Gebrauchs-)Eigenschaften gegenüber Naturwald-Teak zu erhalten.

Unsere Forschungsfragen

Prüfung der Eignung von Austauschhölzern (Afzelia, Iroko und Itaubá)  unter realen Einsatzbedingungen im Schiffsbau (speziell für ein Arbeitsdeck)

Beteiligte externe Thünen-Partner

  • Bundesministerium der Verteidigung (BMVg)
    (Bonn, Deutschland)

Geldgeber

  • Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
    (national, öffentlich)

Zeitraum

10.2020 - 12.2024

Weitere Projektdaten

Projektstatus: läuft

Nach oben