Ökolandwirte produzieren nicht nur Lebensmittel, sondern erbringen auch zahlreiche gesellschaftliche Leistungen, z. B. die Erhaltung der biologischen Vielfalt. Das tun andere Landwirte auch. Für den Ökolandbau ist die duale Funktion allerdings systemimmanent. Was bedeutet das für die Politik?
Der ökologische Landbau steht für eine besonders ressourcenschonende und umweltfreundliche Form der Landnutzung. Neben Erzeugung von landwirtschaftlichen Produkten erbringen Ökolandwirte also auch eine ganze Reihe positiver Umweltleistungen. So werden durch den Verzicht auf mineralische Stickstoffdünger und chemisch synthetische Pflanzenschutzmittel die Gewässer geschont und die biologische Vielfalt erhöht. Weiterhin verringert die ökologische Bewirtschaftung die Gefahr des Bodenabtrags durch Erosion und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz.
Die duale Funktion des ökologischen Landbaus wurde politisch erstmals 2004 im europäischen Öko-Aktionsplan thematisiert. Der Plan basierte auf der Überlegung, dass für das Erarbeiten einer strategischen Gesamtkonzeption für den ökologischen Landbau folgende Besonderheiten zu berücksichtigen sind:
Beide Funktionen der ökologischen Landwirtschaft tragen zum Einkommen der Landwirte bei. Um den Zielen von Erzeugern, Verbrauchern und der gesamten Öffentlichkeit gerecht zu werden, fordert der europäische Öko-Aktionsplan von 2004, in Bezug auf die beiden gesellschaftlichen Funktionen ein ausgewogenes Konzept für die ökologische Landwirtschaft zu entwickeln: Zum einen sollte es darum gehen, das Erbringen öffentlicher Güter angemessen und langfristig zu honorieren und zum anderen die Entwicklung eines stabilen Marktes zu fördern.
EU-Aktionsplan für ökologische Landwirtschaft und ökologisch erzeugte Lebensmittel